Erkrather Abrissunternehmer muss Schutt entsorgen
Heinrich Meyer lagert seit Jahren Tonnen Schutt auf seinem Grundstück. Laut Stadt darf er das jetzt nicht mehr.
Erkrath. Es sieht wild aus auf dem Hofgelände von Heinrich Meyer: In eine alte Halle ist ein großer Berg mit Bauschutt gekippt, alte Traktorreifen liegen neben dem Einfahrtstor, rostige Schuttcontainer stehen auf dem Hof, auf dem Boden eine graue Schicht aus Zement- und Steinmehl. „Immer wenn es in Erkrath schnell gehen musste, habe ich geholfen“, sagt Heinrich Meyer und ist enttäuscht, dass die Hilfe für ihn jetzt ausbleibt.
Denn der Antrag auf Nutzungsänderung als Bauschuttlager für seinen Hof, Feldhof 10, den er bei der Stadt gestellt hatte, ist anscheinend endgültig vom Tisch: „Keine Rechtsgrundlage“ lautet das Ergebnis eines juristischen Gutachtens. „Was soll ich jetzt schon machen. Vielleicht Insolvenz anmelden“, sagt Meyer.
Seit gut 30 Jahren ist er als Garten- und Landschaftsbauer und Abrissunternehmer in Erkrath unterwegs, und jeder, der baut oder Abraum zu entsorgen hat, habe seine Nummer, so Meyer. „Ich habe schon jeder Partei geholfen“, sagt er trotzig. Doch zuletzt hat das Bauordnungsamt wieder Druck gemacht.
Schon seit ewigen Zeiten scheint es die stillschweigende Übereinkunft zu geben, dass Meyer den Schutt seiner Baustellen dort zwischen lagern darf. „Was da jetzt liegt, ist eigentlich der Schutt von meinem Partner“, behauptet er. Bis vor einigen Jahren habe er eine Gesellschaft bürgerlichen Rechts mit einem Kompagnon betrieben, der habe aber die Kasse aufgezehrt. Um liquide zu bleiben, habe Meyer mehr und mehr Schutt auf seinem Hof abgeladen.
„Ich habe im vergangenen Jahr schon 30 bis 40 Sattelschlepper weggefahren und aktuell bringe ich immer alles direkt auf die Deponie“, sagt er. Das habe rund 40 000 Euro gekostet, was jetzt noch dort liege, sei von seinem Ex-Partner. Mit dem streitet er sich übrigens gerade vor Gericht um 150 000 Euro.
Früher war das Gelände der Bauernhof von Heinrich Meyer, das Land landwirtschaftliche Nutzfläche. Als sogenannte „Anschlussverwendung“ hätte er wahrscheinlich das Bauschuttlager genehmigt bekommen. Auf dem Gelände sind aber stattdessen offiziell Pferde untergebracht worden, das Gutachten sagt: keine Anschlussverwendung mehr. „Ich brauche nur noch ein bisschen mehr Zeit bis April“, bittet Meyer jetzt.