Mit Erweiterung der Deponie wächst Sorge ums Grundwasser
Die Betreiber wollen den Standort Hubbelrath ausbauen. Das Wasser von der Deponie fließt den Berg hinunter — nach Erkrath.
Erkrath. In seltener Einigkeit haben sich die sonst so streitbaren politischen Akteure der Stadt in der jüngsten Sitzung des Planungsausschusses gezeigt. Kein Wunder — kommt die befürchtete Bedrohung von außen, von der viel größeren Nachbarstadt Düsseldorf: Die Gesellschaft für Abfallwirtschaft und Stadtreinigung (Awista) als Deponiebetreiber in Hubbelrath hat die Erhöhung der Kuppe der zweiten nördlichen Erweiterung von bisher 143 Meter auf 160 Meter beantragt.
Was nach einem eher unwichtigen Vorhaben in überschaubarem Rahmen klingt, hat Tiefgang: Die Stadtverwaltung sorgt sich nämlich darum, dass durch ein Mehr an Schutt, der auf der Deponie abgeladen wird, das Erkrather Grundwasser über die Maßen belastet werden könnte.
„Es geht ja nicht nur darum, dass der Wunsch, die Deponie zu vergrößern, überhaupt nicht anhand der aktuellen Abfallwirtschaftspläne erklärt ist“, sagte Beigeordneter Fabian Schmidt. „Viel schwerer wiegt, dass auch noch gar nicht klar ist, wie das Grundwasser geschützt werden soll.“ Und dieses Problem stelle sich erst recht, wenn die Erhöhung der Süderweiterung in Blickweite von Alt-Erkrath angegangen werde.
Das Sickerwasser würde nämlich dann die Prüfstellen auf Erkrather Stadtgebiet belasten.
Schmidt: „Der Antrag auf Erhöhung für die Süderweiterung wird im kommenden Jahr kommen.“ Die Auseinandersetzungen deuten sich schon an: Neben dem Umweltschutz geht es um Notwendigkeiten, Referenzzahlen und Abfallwirtschaftspläne.
Nicht nur zur Kenntnisnahme hat die Verwaltung dem Ausschuss nun ihre Stellungnahme zum Anhörungsverfahren bei der Bezirksregierung vorgelegt.
Dazu Schmidt: „Eine endgültige Stellungnahme der Stadt Erkrath zur Erhöhung der Deponie Hubbelrath kann erst nach Vorlage der geforderten Angaben beziehungsweise Unterlagen abgegeben werden. Erst dann können die Auswirkungen auf Erkrath beurteilt werden.“
Denn genau darum geht es: Bereits vor 21 Jahren, 1992, war der Awista die Erhöhung auf 160 Meter erlaubt worden, die aber kurz darauf auf 140 Meter beschränkt wurde, weil es Streitigkeiten um Baulasten gab. Die sind nun ausgeräumt und Awista unternimmt einen neuen Anlauf.