Kinder spenden ihre Spielsachen für Kinder
Seit drei Jahren bittet der SKFM in Kindergärten um alte Spielsachen, um sie im Sozialkaufhaus weiter verkaufen zu können.
Erkrath. Puzzles, Bagger, ein Zirkuszelt und das unvermeidliche Playmobil-Piratenschiff — im Sozialkaufhaus des Sozialdienstes katholischer Frauen und Männer (SKFM) stapeln sich dieser Tage die verschenkten Spielsachen. Sie sollen in naher Zukunft als Geschenke unter den Weihnachtsbäumen finanziell schwacher Familien liegen, um wenigstens an Heilig Abend ein paar mehr Kinderaugen zum Leuchten zu bringen.
Zum dritten Mal hat der SKFM die 22 Kindergärten und Kindertagesstätten in Erkrath angeschrieben, und die Eltern gebeten, die Kinderzimmer nach Speilsachen zu durchforsten, die die eigenen Kinder nicht mehr brauchen oder wollen. Neun haben sich gemeldet und die gesammelten Sachen abholen lassen. Die Anfrage geht immer zu St. Martin raus, sagt Therese Heimes vom SKFM, „dann haben die Kinder in den Einrichtungen über das Teilen und Mildtätigkeit gesprochen“. Neben Plastikspielsachen sind vor allem Gesellschaftsspiele und Memory, Bilderbücher aber auch ein ganzes Regal voll Kleidung aufgetürmt.
Und kistenweise Kuscheltiere: Bären so groß wie Kinder, Plüschhasen und Raubkatzen. „Egal, wie viele Kinder haben, ein Kuscheltier mehr geht immer“, weiß Helmes aus Erfahrung. „Das sind die Dinge, bei denen Mütter froh sind, wenn sie aus dem Haus verschwinden“, sagt hingegen Karoline Zimmermann. Die Mutter von zwei Kindern hat für den Kindergarten Millrath West die Zimmer durchforstet. Mit den Kindern.
„Für die ist das überhaupt kein Problem, sich von alten Sachen zu trennen.“ Mittlerweile sei es sogar so, dass Kinder von selber daran denken, dass Anziehsachen und Spielzeuge, die sie nicht mehr wollen, andere Kinder glücklich machen könnte.
Zwischen 50 Cent und 25 Euro kosten die Spielzeuge, die sich im ersten Stock des Sozialkaufhauses auf zwei Tischen stapeln. Die Preise legen die Mitarbeiter fest. Nicht teuer, aber dass es etwas kostet, ist wichtig, glaubt Matthias Königsberg: „Dann sind es keine Almosen und die Menschen fühlen sich besser.“
Liegen bleibt selten etwas, „die Sachen sind ratz-fatz weg“, weiß Heimes aus Erfahrung. Auch sonst werden gespendete Bücher und Spielsachen verkauft, die rund ums Jahr abgegeben werden. Für die nächsten Aktionen wünscht sie sich noch mehr Holzspielzeug, vielleicht ein Laufrad oder etwas Lego.