Erkrather versuchte, Ehefrau mit einer Stange zu töten
Ein 56-Jähriger soll Frau und Stieftochter mit einem Vierkant lebensgefährlich verletzt haben.
Erhrath. Wegen versuchten Totschlags und gefährlicher Körperverletzung muss sich ein 56-jähriger Angeklagter aus Erkrath-Hochdahl seit Freitag vor dem Landgericht Wuppertal verantworten.
Er soll in einem Streit ums Sorgerecht auf seine Stieftochter (22) und seine getrennt lebende Frau mit einer Eisenstange eingeschlagen haben. Er schweigt zu den Vorwürfen. Laut Anklage hat der Mann bei der Tat im Mai den möglichen Tod der 22-Jährigen „zumindest billigend in Kauf genommen“.
Der Erkrather habe die junge Frau an einem Mehrfamilienhaus in der Velberter Innenstadt aufgesucht und angegriffen, weil die sich im Streit um jüngere Geschwister gegen ihn gestellt habe. Als Werkzeug soll ihm eine massive, gut 60 Zentimeter lange Vierkantstange gedient haben, die mit farbigem Klebeband umwickelt war. Der Grund für die auffällige Verzierung ist noch unklar.
Der Staatsanwaltschaft zufolge hat der Mann von seinem Opfer abgelassen, als Nachbarn eingriffen. Er sei weiter zum Haus seiner Frau (48) gefahren und habe auch diese mit der Stange geschlagen. Dort wurde er von einem Zeugen überwältigt und festgehalten, bis die Polizei eintraf. Die 22-jährige erlitt ein Schädel-Hirn-Trauma und teils offene Verletzungen am ganzen Körper; die 48-Jährige trug eine Prellung am Oberschenkel davon.
Der Angeklagte wird von einem Gerichtspsychiater auf seine Schuldfähigkeit untersucht. Einem vorläufigen Gutachten zufolge kann er zumindest nicht als gänzlich schuldunfähig gelten. Für die Beweise hat das Landgericht noch sechs Verhandlungstage vorgesehen. Der Prozess wird fortgesetzt.