Erkraths Jugendliche erleben Vollrausch durch die Brille
Ein Aktionstag warnt Jugendliche vor den Gefahren des Alkohols. Polizei und Feuerwehr und Suchthilfe klären die Schüler auf.
Erkrath. Die Fahrradkette will sich nicht so einfach finden lassen, das Abschließen des Schlosses wird im Vollrausch zur Farce für Elias.
„Das ist wirklich nicht so leicht. Ich sehe alles nur verschwommen und mir ist wackelig zu Mute“, sagt der 13-jährige Schüler von Gymnasium am Neandertal.
Er und 410 weitere Schüler Erkrather Schulen durften m Mittwoch bei einem Aktionstag unter dem Titel „Maßvoll — Cleverer Umgang mit Alkohol“ mit Hilfe einer Rauschbrille nachempfinden, wie es ist, im Vollrausch zu sein.
Das Jugendamt hat mit der Suchthilfe BIZ und den Schulen den Tag in der Hauptschule veranstaltet, „damit die jungen Leute erst gar kein Alkohol trinken“, sagt Suchtberaterin Karina Nowak.
Die Veranstaltung sei nicht organisiert worden, weil gerade in Erkrath viele Jugendliche sich ins Koma saufen. „Das ist ja grundsätzlich ein Problem. Wir wollen gerade vor Karneval auf die Gefahren und Wirkung von Alkoholkonsum hinweisen“, sagt Suchtberaterin Karina Nowak von der Suchthilfe.
Elias weiß, was Alkohol anrichten kann: „Mir ist bekannt, dass man davon sterben kann.“ Auch seine Mitschülerin Marie kennt die Gefahren des Alkoholmissbrauchs. „Ich weiß, dass das schnell gehen kann. Gerade weil auch der Gruppendruck da ist“, sagt sie und fügt hinzu: „Alkohol kommt aber nicht für mich in Frage. Erst, wenn ich 16 bin.“
Ab diesem Alter dürfen Jugendliche zumindest Bier, Wein und Sekt trinken. Das erklärt Polizist Klaus Fitzner. Er hält eine Lehrstunde zum Jugendschutzgesetzt in der Albert-Schweitzer-Hauptschule. Auch die Feuerwehr ist vor Ort. „Dort wurde uns gezeigt, wie man einen Betrunkenen in die stabile Seitenlage bringt“, erzählt Elias.