Ex-Stadtwerkechef Peter Schröder: Ohne Reue im Ruhestand
Peter Schröder, lässt es sich gut gehen — und ist Gasthörer an der Universität.
Erkrath. Peter Schröder sieht gut aus. Dem ehemaligen Geschäftsführer der Stadtwerke Erkrath bekommt der Ruhestand augenscheinlich bestens. „Ich vermisse die Arbeit nicht“, gibt er offen zu und lacht. Stattdessen konzentriert er sich auf das, was ihm Spaß macht und ihn interessiert.
Vor drei Jahren hat sich der heute 65-Jährige von der Geschäftsführung des städtischen Tochterunternehmens verabschiedet — nach 37 Jahren. Seine Projekte, unter anderem das Neanderbad, das für ihn immer noch eines der modernsten Bäder der Region ist, hat er noch abgeschlossen. Und natürlich seinen Nachfolger, Gregor Jeken, eingearbeitet.
Seitdem ist er aber nur noch selten in Erkrath. „Ich muss nicht am Neanderbad vorbeifahren und mir auf die Schulter klopfen“, sagt Peter Schröder. Mit Heribert Schiefer trifft er sich hin und wieder im „Café Nixe“. Mit dem Kämmerer der Stadt habe er sich schließlich immer schon gut verstanden. Und bei „Erkrath initial“ wurde er vor kurzem erst für weitere zwei Jahre im Amt des Schatzmeisters bestätigt. „Die Ziele des Vereins halte ich für wichtig und richtig“, sagt er. „Der leistet gute Arbeit.“
Das sonstige Geschehen in der Stadt verfolgt er nicht. Zu oft hätten ihn politische Diskussionen und Entscheidungen um den Schlaf gebracht. „Über so manche Sitzung habe ich lange gegrübelt“, sagt er.
Dass er heute körperlich in einer besseren Verfassung ist als zu der Zeit, als er noch berufstätig war, macht ihn stolz. „Ich schlafe viel besser“, sagt er. Und nicht nur das. Peter Schröder zieht regelmäßig seine Bahnen im Rheinbad. „Da habe ich mir auch die eine oder andere Anregung für das Neanderbad geholt“, verrät er. Auch hilft er seiner Frau im Garten („Da bin ich der Gehilfe“) und lernt Pflanzenkunde.
„Ich bin zweimal in der Woche an der Düsseldorf Uni als Gasthörer“, sagt Peter Schröder. Dort hört er sich Vorlesungen in Geschichte, Politik-, Kommunikations- und Medienwissenschaften an.
„Das sind drei Themenfelder, die mich interessieren. Ich suche mir das heraus, was mir gefällt“, sagt er und gesteht, dass er nur Vorlesungen besucht. Seminararbeiten und Prüfungen schreibt er nicht. Und freitags um 8 Uhr morgens ist Peter Schörder auch nicht im Hörsaal anzutreffen ist. „Das ist mir zu anstrengend“, sagt er und schmunzelt.
Auch die Energiewende verfolgt er mit Interesse und ist immer noch im Berufsverein Energie- und Wassertechnik.
In die weite Welt zieht es Schröder und seine Frau nicht mehr. „Wir müssen nicht immer wegfahren“, sagt er. „In den 1980- und 1990er-Jahren waren wir oft in den USA.“ Da habe sich der Wunsch nach der Weltreise inzwischen gelegt. Stattdessen zieht es die Schröders zweimal im Jahr an die Ostsee, nach Usedom. „Da gefällt es uns“, sagt Peter Schröder. „In Amerika waren wir so oft, da müssen wir nicht mehr hin.“ Und nach Erkrath zieht ihn auch nicht mehr so viel. „Die Zeit dort ist vorbei.“