Förderung durch die Deutschlandstiftung
Die Deutschlandstiftung fördert das Studium von Dennis Denuel (21) aus Hochdahl mit einem Stipendium. Die Familie stammt aus Rumänien.
Hochdahl. Zwei Monate Ferien. Das ist ganz ungewohnt für den Macher Dennis Denuel. Der 21-jährige frischgebackene Student hat gerne was zu tun. Gleich nach dem Abitur ging es in die Ausbildung, danach folgten Praktika und anschließend das Studium.
Der Lebenslauf kann sich sehen lassen. Jetzt hat er seine ersten Semesterferien und viel zu viel Zeit, wenn es nach Denuel geht. Die Sporttasche hat er schon dabei. Der Interviewtermin wird praktisch mit dem Besuch im Fitnessstudio verbunden. „Ich muss immer irgendwas tun“, sagt der junge Mann und lacht.
Sehr wahrscheinlich hat es mit diesem Ehrgeiz und dem unermüdlichen Streben nach vorne zu tun, warum Denuel das Stipendium der Deutschlandstiftung für Integration bekommen hat. Dem und seiner rumänischen Abstammung. „Ich selbst bin schon in Deutschland geboren und in Hochdahl groß geworden“, sagt er. „Meine Eltern aber kamen 1990 aus Rumänien.“
Trotz anfänglicher Sprachbarrieren wurde zu Hause immer Deutsch gesprochen. Die Mutter konnte die Sprache bereits. Denuels Vater musste zur Sprachschule. Dass die Eltern Wert darauf legten, schnell die Sprache ihrer neuen Heimat zu lernen, war für Dennis Denuel ein großes Glück.
Sprachprobleme hatte er nie. Zumindest nicht mit der deutschen Sprache: „Ich kann kein Rumänisch sprechen. Wenn ich mit meinem Onkel telefoniere, der noch in Rumänien wohnt, lacht der sich kaputt über meinen Akzent“, sagt Dennis.
Denuel ging aufs Gymnasium in Hochdahl, machte dort sein Abitur und begann direkt im Anschluss eine Ausbildung zum Bankkaufmann. Obwohl er wie so viele Klassenkameraden erst einmal nicht wusste, was er beruflich machen wollte. Eine Banklehre versprach Sicherheit.
Nach der Ausbildung, die er von drei auf zwei Jahre verkürzen konnte, begann er im vergangenen Oktober in Düsseldorf mit dem BWL-Studium. Den Sommer verbrachte er nicht im Urlaub, sondern mit Praktika.
Schlechte Erfahrungen, etwa mit Benachteiligungen bei Bewerbungen aufgrund seiner Herkunft, hat Dennis noch nie gemacht: „Aber ich sehe auch nicht besonders ausländisch aus, und mein Name stammt aus dem Französischen.“
Anders als sein Vater, der jedes Jahr zu seiner Familie nach Rumänien reist, hat Denuel seine Wurzeln in Erkrath. Trotzdem könne er sich vorstellen, mal für eine Zeit in der Heimat seiner Eltern zu leben. „Es gibt ein Studienprogramm in Bukarest. Da kann man über den Sommer eine Art Summerschool absolvieren. Dafür überlege ich, mich zu bewerben.“
Doch in diesem Jahr wird Dennis Denuel wohl erst einmal genug zu tun haben. Teil des Stipendiums ist es, von einem Mentor begleitet zu werden. Bei Denuel ist es der Unternehmensberater David Uhlenbrock, der ihm für den Sommer bereits ein Praktikum vermittelt hat.