Freiwillige arbeiten im Dienste der Natur

Der Kreis Mettmann nimmt Bewerbungen für ein Freiwilliges Ökologisches Jahr entgegen.

Foto: Kreis Mettmann

Erkrath. Hochsaison für Jan, Jona, Jonas und Sven: Sie haben bei der alljährlichen Krötenwanderung als Teilnehmer des Freiwilligen Ökologischen Jahres (FÖJ) des Kreises Mettmann alle Hände voll zu tun. Kröten und Frösche sind auf dem Weg von ihrem Winterlebensraum zu ihrem Laichgewässer jedes Jahr wieder der Gefahr ausgesetzt, überfahren zu werden, wenn sie eine Straße kreuzen. Deshalb haben die FÖJler an der Johannesberger Straße in Erkrath zusammen mit ihrem Betreuer Robert Scheuß Zäune und Eimer eingebuddelt.

„Die Wanderwege der Amphibien kennen wir inzwischen“, erzählt Jan. „Wir graben deshalb niedrige Zäune aus Kunststoffgeflecht entlang der Straßen ein. Wenn die Tiere an den Zaun stoßen, wandern sie automatisch an ihm entlang und fallen dann nach einigen Metern in einen Eimer, den wir eingegraben haben.“ Dort müssen sie nicht lange ausharren. Ehrenamtler holen die Kröten jeden Morgen heraus und tragen sie auf die andere Straßenseite, wo sie ihre Wanderung sicher fortsetzen können.

„Die Krötensaison dauert abhängig vom Wetter 14 Tage bis einige Wochen. Die Arbeit lohnt sich aber. Es ist toll zu sehen, wie sich aus dem Laich im Gewässer Kaulquappen und dann nach einiger Zeit kleine Krötchen entwickeln“, erläutert Jona. „In ein paar Tagen sind alle durch, dann bauen wir die Zäune wieder ab.“

Und was machen die FÖJler noch so, zum Beispiel im Winter? Im vergangenen Jahr haben sie unter anderem zahlreiche Kopfweiden geschnitten. Einige Äste haben sie ins Eiszeitliche Wildgehege transportiert, dort dient es den dort lebenden Wisenten, Tarpanen und Auerochsen als Winternahrung.

Der Rest der Kopfweiden wird aufgehäuft und bietet den Mäusen, Igeln und Insekten einen Unterschlupf. Jan, Jona, Jonas und Sven haben ab und zu auch Häckselhaufen liegengelassen. Im Neandertal und im Angertal überwintern dort zum Beispiel die harmlosen Ringelnattern. Ein Jahr im Dienste der Natur, das bedeutet beim Kreis Mettmann: Jede Menge ökologisches Wissen und handwerkliche Fertigkeiten bei der Arbeit und den Fortbildungen erwerben. Die FÖJler helfen bei sämtlichen Aufgaben rund um die Pflege und Neuanlage von Biotopen im Kreis, bei der Amphibienwanderung und auch bei der Betreuung des Eiszeitlichen Wildgeheges Neandertal. Sie erhalten ein monatliches Taschengeld und nehmen während des Jahres an fünf einwöchigen Seminaren zu Umweltthemen teil. Doch nicht nur der Kreis Mettmann die Möglichkeit, sich ein Jahr lang um die Natur zu kümmern. Auch das Naturschutzzentrum Bruchhausen freut sich über junge Leute zwischen 16 und 27 Jahren, die beim Teichbau oder bei pädagogischen Veranstaltungen mithelfen wollen.