Friedhof unansehnlich: Stadt handelt
Angehörige hatten sich beschwert, der Friedhof würde eher aussehen wie ein Acker als wie eine würdige Ruhestätte.
Erkrath. Seit knapp vier Jahren gibt es in Erkrath die Möglichkeit, Angehörige in den so genannten „Rasenurnen-Reihengräbern“ bestatten zu lassen. Der Zustand der dafür vorgesehene Fläche auf dem Friedhof an der Kreuzstraße in Alt-Erkrath ist in den vergangenen Monaten immer wieder in die Kritik geraten. Angehörige bemängelten, dass die Fläche seit mehr als zwei Jahren mehr aussehe wie ein Acker und nicht wie eine würdige Ruhestätte.
Die Stadt wird jetzt tätig. Seit dem 4. Juli wird das Rasen- beziehungsweise Urnenrasenreihengrabfeld im neueren Teil südlich des Römerweges in Feld 21 wieder hergestellt. Es wird neuer Oberboden aufgetragen, um die Senkschäden an den Gräbern zu beseitigen, heißt es in einer Pressemitteilung der Stadt.
Abschließend wird dann neues Saatgut eingebracht. Dieser Bereich darf bis zu dem Aufgehen des Saatgutes nicht betreten werden und wird daher für die Besucher so lange abgesperrt. Die Friedhofsverwaltung bittet die Bürger um Verständnis.
„Ich musste erschreckend feststellen, dass der Zustand des Friedhofs an der Kreuzstraße mit Abstand der Schlechteste ist“, sagt CDU-Mann Marc Hildebrand noch Anfang des Jahres. Vor allem die Grabplatten seien doch „recht grob“ verlegt worden. Manche Steine würden sehr flach in der Erde liegen, andere stehen hoch. Insgesamt vermisste Hildenbrand den „würdigen Parkcharakter“ des Friedhofs.
Seiner Ansicht nach müsse über eine grundsätzliche Überarbeitung der Gesamtgestaltung nachgedacht werden. Schriftlich hatte sich Hildebrand auch an die Erkrather Stadtverwaltung gewandet. Die Stadt — auf dem Auge nicht ganz blind — wusste von den Problemen.
Das Rasenfeld des Friedhofes Kreuzstraße sei — im Gegensatz zu den beiden anderen Friedhöfen in Hochdahl — äußerst schwer zu pflegen“, hieß es in der Stellungnahme der Stadt. Dafür gebe es gleich mehrere Gründe: ungünstiger Lehmboden, ein leichtes Gefälle im Gelände und die enorme Beanspruchung des gesamten Areals, so die Stadt. Bei langer Trockenheit neige die Wiese zu vertrocknen, bei starken Niederschlägen fließe das Wasser schlecht ab. Folge: Der Boden wird sehr matschig.
Durch die sehr hohe Anzahl an Bestattungen und infolge der durch die Steinmetzbetriebe zu unterschiedlichen Zeiten aufgelegten Grabplatten komme die Fläche kaum zur Ruhe. Bereits beim Anlegen der Grabfläche war es absehbar, dass die Grasfläche im Bereich der Urnengräber eine längere Zeit benötigen wird, um anwachsen zu können.
Mit dem neuen Oberboden sollen die Problem bald der Vergangenheit angehören.