Fundbüro im Internet: Per Klick zum Schnäppchen
Fahrräder, Smartphones, Uhren und Schmuck — Das Fundbüro versteigert Fundsachen über das Internet.
Erkrath. Acht Schlüsselbunde hängen am schlichten Schlüssel brett im Hochdahler Bürgerbüro. Dort ist auch das städtische Fundbüro untergebracht — und wer sein Handy verloren hat, wem sein Fahrrad oder eben der Schlüssel abhanden gekommen ist, wendet sich an die Mitarbeiter in den Bürgerbüros. Das ist inzwischen nicht mehr nur persönlich möglich, auch telefonische oder elektronische Nachfragen werden bearbeitet.
Die Mitarbeiter der Bürgerbüros können sowohl von Alt-Erkrath als auch Hochdahl auf eine Fundliste zurückgreifen und klären, ob sich das vermisste Objekt in städtischer Obhut befindet.
Oft sind es auch Mitarbeiter des Ordnungsamtes oder der Polizei, die beispielsweise auf herrenlose Fahrräder hingewiesen werden, diese dann abholen und dem Fundbüro übergeben. „Allerdings überprüfen wir vorab anhand der Rahmen- oder Seriennummer, ob das Fahrrad gestohlen wurde“, erläutert Polizeidirektor Dieter Dersch. Ist das der Fall, wird das Rad dem Besitzer übergeben, wenn nicht, geht es an das städtische Fundbüro.
Und wenn sich auch nach sechs Monaten niemand nach dem Drahtesel erkundigt, lässt die Stadt ihn versteigern.
Zum dritten Mal organisiert die Stadt diese Aktion online, bei der nicht nur jede Menge Fahrräder unter den virtuellen Hammer kommen, auch Schmuck, Rucksäcke, Bekleidung, Brillen, Uhren und Smartphones sind dabei. „Diese Form der Versteigerung hat sich bewährt, wir sind sehr zufrieden“, sagt Jörg Birkhölzer vom Bürger- und Ordnungsamt. „Damit erreichen wir einen viel größeren Interessentenkreis als mit den klassischen Fundsachenversteigerungen, die wir früher regelmäßig durchgeführt haben.“
Auch der Datenschutz ist wichtiger geworden. „Die Daten auf den Mobiltelefonen beispielsweise müssen gründlich gelöscht werden, da reicht ein Zurücksetzen auf die Werksteinstellungen nicht aus“, sagt Birkhölzer. Die Firma, mit der die Stadt für die Online-Versteigerung zusammenarbeitet, ist in der Lage alle Daten restlos zu löschen. Das könne die Stadt nicht, so Birkhölzer: „Wenn wir die Datenschutzbestimmungen nicht einhalten, kommen wir in Teufels Küche.“
Ab sofort können die 52 Objekte im Internet begutachtet werden, die eigentliche Versteigerung beginnt am Donnerstag, 21. November, um 17 Uhr und dauert zehn Tage. „Wir werden eigentlich fast alles los“, sagt Birkhölzer, Was die Stadt an den Fundsachen verdient, will er nicht sagen. Zur Sanierung des städtischen Haushaltes würden die Einnahmen aber nicht reichen.