Gold für Ehrenamtler ist da
Ermäßigungen: Ab sofort können Freiwillige sich bei der Stadt um die Ehrenamtskarte bewerben. Mit ihr zahlen sie weniger Eintritt in Schwimmbädern und Museen oder zahlen weniger Kursgebühren bei der VHS.
Erkrath. Ob im Sportverein, im Umweltschutz, in der Altenpflege oder in sozialen Einrichtungen — ohne das Ehrenamt wäre die Arbeit zahlreicher Vereine, Stiftungen oder Initiativen gar nicht möglich. Hochrechnungen der Bundesregierung gehen davon aus, dass jeder dritte Bürger ehrenamtliche Arbeit leistet. In Erkrath wären das rund 15 000 Menschen. Um diesen Danke zu sagen und ihnen etwas zurückzugeben, hat die Stadt Erkrath nun die NRW-Ehrenamtskarte eingeführt.
Mit dieser bekommen die Kartenbesitzer Vergünstigungen bei diversen Einrichtungen und Veranstaltungen. So gewährt das Neanderbad 1,50 Euro Ermäßigung, die Stadtbücherei gibt 50 Prozent Nachlass auf ihren Jahresbeitrag und die Jugendmusikschule 15 Prozent auf ihre Kurse. Auch die VHS möchte von den Ehrenamtlern nur den halben Betrag für ihre Kurse sehen.
Neu ist die Idee nicht. Und sie kommt auch nicht aus Erkrath. „Wir nehmen an dem Projekt des Landes teil“, sagte Uwe Krüger, Leiter des Amts für Jugend und Soziales. Er und Sozialamts-Mitarbeiterin Karin Klefisch geben die Karten aus. Und das unbürokratisch. „Wer sich um die Karte bewirbt, muss uns einfach glaubhaft versichern, dass er fünf Stunden pro Woche oder 250 Stunden im Jahr ehrenamtlich tätig ist“, erklärte Krüger, der aber ankündigte, „nicht auf einzelne Stunden nachzuprüfen, ob jemand wirklich etwas getan hat“. Außerdem müsse die Arbeit auch nicht in einem Verein oder einer Stiftung geleistet werden. „Wer regelmäßig für seine alte Nachbarin einkauft, dort staubsaugt oder Kinder auf Spielplätzen betreut, bekommt ebenfalls eine Karte“, ergänzte Klefisch. Wichtig sei, dass die Arbeit nicht vergütet wird. „Spritgeld und Telefonkosten dürfen gezahlt werden, aber die Arbeit an sich muss ehrenamtlich sein“, sagte Klefisch weiter.
Seit 2008 gibt es das Konzept, bei dem bereits 95 Städte in NRW mitmachen. Im Kreis ist Erkrath nach Velbert und Ratingen die dritte Kommune. Und zum Glück für alle Inhaber gelten die Karten auch in anderen Städten. Zwar sind weder Düsseldorf noch Köln dabei, allerdings Bonn mit seinen zahlreichen Museen und kulturellen Einrichtungen.
Auf diesen liegt das Hauptaugenmerk. Im Gegensatz zur Familienkarte — die jede Erkrather Familie bekommt, die mindestens ein Kind unter 17 Jahren hat — garantiert die Ehrenamtskarte keine Ermäßigungen im Einzelhandel. „Bildung und Kultur sind unsere Anliegen“, sagte Krüger, dem wichtig ist, „dass die Ehrenamtler merken, dass die Stadt und die Öffentlichkeit ihr Engagement zu schätzen wissen.“