Erkrath: Das Ehrenamt lohnt sich auch finanziell
Die Stadt hat die Voraussetzungen für die Einführung der Ehrenamtskarte geschaffen.
Erkrath. In 56 Städten in Nordrhein-Westfalen gibt es sie schon, demnächst wird sie auch in Erkrath ausgestellt: die "Ehrenamtskarte Nordrhein-Westfalen".
Mit ihr können Kommunen bürgerschaftliches Engagement anerkennen und würdigen. Frauen und Männer, die sich überdurchschnittlich engagieren, erhalten über die Ehrenamtskarte die Möglichkeit der vergünstigten Nutzung öffentlicher und privater Angebote.
Nachdem der Sozialausschuss sich dafür ausgesprochen hatte, diese Form der Anerkennung auch in Erkrath einzuführen, hat die Stadt jetzt die dafür notwendige "Vereinbarung zur Einführung der Ehrenamtskarte NRW" mit dem Land geschlossen.
"Der Clou an dieser Karte ist, dass sie nicht nur in Erkrath, sondern zum Beispiel auch in Ratingen eingesetzt werden kann", sagt Jugend- und Sozialamtsleiter Uwe Krüger. Denn noch ist das Angebot an möglichen Vergünstigen in der Stadt übersichtlich. "Es sind eben alles städtische Einrichtungen, die bislang den Ehrenamtlern Ermäßigungen gewähren", sagt Uwe Krüger.
Die Stadtbücherei gibt 50 Prozent auf ihre Jahresgebühr, die Jugendmusikschule 15 Prozent auf 10er-Kurse, die Volkshochschule 50 Prozent auf alle ihre Kurse, das Kulturamt drei Euro auf die Eintrittskarten zu ihren Kulturveranstaltungen und das Neanderthal Museum einen Euro auf seine Eintritts-, zwei Euro auf Familienkarten. "Wir versuchen noch, weitere Sponsoren zu finden", sagt Krüger. Unter anderem werde derzeit mit den Stadtwerken über ermäßigte Eintrittspreise in das Neanderbad verhandelt.
Vergünstigungen wie "Zehn Brötchen kaufen, zwei geschenkt bekommen" möchte Krüger nicht in die Liste für die Ehrenamtskarte aufnehmen. "Das ist eher etwas für die Familienkarte", sagt er. Die Ermäßigungen der Ehrenamtskarte sollen ja eine Anerkennung sein. "Und eben kein Extrabrötchen", sagt Krüger.
In den Genuss der Ehrenamtskarte sollen nicht nur Menschen kommen, die sich in Vereinen oder Gruppen einsetzen. "Wenn sich zum Beispiel jemand im Hospiz engagiert, aber nicht Mitglied im Verein ist, erhält er natürlich auch diese Karte", versichert Krüger. Dann muss nur die entsprechende Einrichtung das unentgeltliche Engagement der betroffenen Person bestätigen. Krüger: "Menschen, die eine Pauschale oder Aufwandsentschädigung bekommen, erhalten diese Karten nicht."