Hochdahl: Schräges Haus der Jugend
Im Fachausschuss haben Studenten fünf unkonventionelle Entwürfe für einen neuen Jugendtreff an der Sedentaler Straße vorgestellt.
Hochdahl. Der erste, positive Eindruck täuscht. "Im Winter ist es zu kalt, im Sommer heizen sich die Räume stark auf", sagt Jugendamtsleiter Uwe Krüger - und meint das Jugendcafé an der Sedentaler Straße, das mittlerweile in die Jahre gekommen ist.
Nur den Besuchern, die selbst zu Pinsel und Farbe gegriffen haben, sei es zu verdanken, dass es nach 20 Jahren innen gemütlich aussieht.
Das Votum im Jugendhilfeausschuss am Dienstagabend war daher eindeutig: Das Verfahren, Studenten der Fachhochschule Düsseldorf mit den Entwürfen für einen Neubau zu betrauen, wird fortgesetzt.
Einstimmig beschlossen die Fraktionen, 5000 Euro in den Haushalt einzustellen, um Kostenvorschläge darüber einzuholen, welches Modell "am besten, aber auch am günstigsten" ist.
Zur Erinnerung: Unter Federführung von Udo Hasenbein von der Fachhochschule (FH) Düsseldorf haben in den vergangenen vier Monaten 20 Studenten Entwürfe erstellt, wie sie sich das künftige Jugendcafé vorstellen.
"Wobei uns natürlich enge Vorgaben gemacht wurden", wie der FH-Dozent im Ausschuss betonte. "So darf das neue Gebäude den Standort des alten um keinen Meter verlassen, weil rundherum Wasserschutzgebiet ist." Neun mal 22 Meter misst der bebaubare Grund und Boden. Das sind gerade einmal 198 Quadratmeter.
Mitgebracht hatte Hasenbein am Dienstag die fünf Entwürfe, die von einer Jury als die besten auserkoren worden waren. "Ihnen ist durchweg gemein, dass sie von den Studenten über zwei Etagen geplant wurden", sagte er.
"Im Parterre gibt es die Bereiche für die Besucher mit Bar, WC und Aufenthaltsräumen, im Obergeschoss sind zumeist Büros und Veranstaltungsräume vorgesehen." Und: Sämtliche Modelle sind alles andere als langweilig. Vielmehr haben sie teils schräge und verschobene Wände, verdrehte und hervorspringende Obergeschosse, Dachterrassen und Lichttunnel.
Eines erinnert sogar an eine Halfpipe - in Anlehnung an den Skaterpark nebenan. "Meine Studenten wollten auf diese Weise die Widersprüche darstellen, in die die Jugendlichen oft verwickelt sind. Bekanntlich läuft im Teenager-Alter nicht alles gerade und nach Plan."
Außerdem sei es Ansporn gewesen, "mal etwas anderes" zu gestalten. Die Ausschussmitglieder sahen es mit Freude. "Egal, für welches der fünf Modelle wir uns entscheiden, es wird eine qualitativ starke Verbesserung geben. Wobei die Nutzungsvielfalt ungleich größer ist als im bisherigen Bau", sagte Peter Knitsch von den Bündnisgrünen.
"Aber was kostet welches Modell?", wollte Udo Kutsche (CDU) wissen. "Das kommt unter anderem auf die Ausführung an", antwortete Udo Hasenbein. "Denn sämtliche Entwürfe können in Stahl-, Beton- und Holzbauweise realisiert werden." Aufklärung bringen soll nun die vom Ausschuss in Auftrag gegebene Kalkulation.