Hundehalter zahlen mehr

Die Steuer steigt für den Erst-Hund auf 100 Euro. Noch härter trifft die Erhöhung alle Erkrather, die mehrere Vierbeiner besitzen.

Erkrath. Nun ist es amtlich und auch vom Stadtrat abgesegnet: Die Hundesteuer wird erhöht. Mehrheitlich wurde am Dienstagabend beschlossen, den Vorschlag der CDU-Fraktion anzunehmen.

Demnach werden für einen Erst-Hund künftig 100 Euro erhoben. Jemand, der zwei Hunde besitzt, muss 130 Euro bezahlen und ein Halter von drei Hunden 150 Euro — natürlich pro Vierbeiner.

Bislang hatten die Sätze in Erkrath bei 92,04, 110,44 und 128,88 Euro gelegen. Wer einen Hund hat, zahlt also rund acht Euro pro Jahr mehr, bei zwei Hunden sind es bereits 28 Euro mehr, bei drei Hunden schlägt die Erhöhung mit insgesamt 50 Euro zu Buche.

Noch offen ist die Besteuerung von Kampfhunden beziehungsweise „gefährlichen Hunden“. Allerdings geht die Mehrheit der Ratsfraktionen in die Richtung, einen Betrag von ungefähr 1000 Euro pro Jahr in Rechnung zu stellen.

Zunächst jedoch wurde die Stadtverwaltung beauftragt, zu ermitteln, welche Hunde unter diese Kategorie fallen. Ebenfalls Einigkeit herrschte in der Ratssitzung darüber, dass bei den Steuern zwischen Hunden, die bereits gemeldet sind und „Neuanschaffungen“ unterschieden werden muss.

Wie der Vorsitzende des Erkrather Tierschutzvereins, Reinhard Baumgart, bereits im Oktober im WZ-Gespräch sagte, sei ein Hund vor allem für ältere Menschen ein wichtiger sozialer Faktor. Wer nicht viel Rente bekomme, könne sich einen Hund bei einer Steuererhöhung dann möglicherweise nicht mehr leisten — mit der Folge, dass Hunde in den Tierheimen landen.

In der Sitzung am Dienstag appellierte Baumgart zudem, Hunde, die temporär zur Pflege in Familien vermittelt werden, komplett von der Steuer zu befreien. Ein Appell, der bei den Politikern angekommen ist.

Hintergrund der Steuererhöhung ist jedoch nicht nur die Angleichung an die anderen Städte und somit den Kreisdurchschnitt, der bei rund 99 Euro (Erst-Hund), 124 Euro (zwei Hunde) und 144 Euro (drei Hunde) liegt, sondern auch die angespannte Haushaltssituation der Stadt. Etwa 37 000 Euro pro Jahr verspricht sich die Stadt zusätzlich. Das sei zwar kein Betrag, mit dem der Haushalt zu konsolidieren sei — aber immerhin.

Angehoben wird auch die Gebühr für abhandengekommene oder unbrauchbare Hundesteuermarken. Demnach steigt der Betrag von bislang 3,50 auf fünf Euro. „Bei der Abmeldung von der Hundesteuer werden die Marken vom Halter in den seltensten Fällen zurückgegeben. Es ist dabei nicht ausgeschlossen, dass diese weiter benutzt werden“, heißt in der Begründung der Stadtverwaltung, die in der Ratssitzung einstimmig verabschiedet wurde.