Ideen für Erhalt der Bernsau Villa

Um die ehemals weiße, heute ergraute Villa zu erhalten, müssten Bürger, Investoren und Politik an einem Strang ziehen

„Mein Alptraum: Eines morgens wache ich auf und die Villa ist nur noch ein Trümmerhaufen, die restlichen Bäume abgeholzt und die Vorbereitungen für weitere Parkplätze und Gebäudeflächen laufen auf Hochtouren. Muss es wirklich dazu kommen?“, fragt Manfred Bicker in seinem Buch „Erkrath und Umgebung im Wandel der Zeit (Eine fotografische Spurensuche“.

Neun Seiten hat der Rentner allein der weißen Villa gewidmet. Auf diesen dokumentiert er den desolaten Zustand des einst so schmucken Bauwerks, schildert seinen Traum und lässt die Villa dabei auch selbst zu Wort kommen. Außerdem hat er einen Aktionsplan entworfen, mit dem — seiner Meinung nach — das unter Denkmalschutz stehende Gebäude saniert und somit vor dem weiteren Verfall gerettet werden könnte, wenn Bürger, Wirtschaft und Politik an einem Strang ziehen.

Ohne eine starke, aktive Bürgerinitiative werde der derzeitige Stillstand nicht zu überwinden sein, schreibt der Rentner: „Man vermisst eine Aktion aller Bürger, Investoren, Gewerbetreibender und Politiker. Auch ich fühle mich unwohl, denn mit diesem Beitrag reagiere ich wohl etwas spät.“

Zu seinen Ideen gehört die Einrichtung von Sonderkonten für Geldspenden, mit denen „sofortige Erhaltungsmaßnahmen“ eingeleitet werden könnten, ebenso wie der Sonderverkauf von Produkten zugunsten der Bernsau Villa in den Erkrather Supermärkten.

Außerdem sollten sich Gewerbetreibende entgeltlos ihren Gewerken entsprechend an der Sanierung beteiligen. Dafür dürften sie ihre Leistungen werbetechnisch einsetzen. „Auf diese Weise wären viele Mitbürger persönlich am Fortschritt dieses für Erkrath so wichtigen Projektes zu interessieren und zu beteiligen“, meint Bicker.

Doch was haben Stadt und Bürger von der Sanierung? Eine öffentliche Nutzung müsste dabei zumindest schon raus springen! Als Senioren- oder Jugendtreffpunkt könnte er sich das Gebäude sehr gut vorstellen, aber auch als repräsentativen Standort von Stadtverwaltung, Standesamt, Stadtbücherei oder eines Heimatmuseums, das Alt-Erkrath fehle. Das Umfeld der Villa wünscht sich Manfred Bicker „parkähnlich“, mit „viel Grün“. Von der geplanten Bebauung auf dem Gelände hält er nichts.

Utopie? Unrealistische Wunschträume? ... Vielleicht aber auch eine Anregung, die Erkraths Stadtbild durchaus einiges an Attraktivität verleihen könnte.