In Erkrath schlummern Gesangstalente
Mit ihrer großen Leidenschaft für Musik reißt Katrin Höpker die Besucher der voll besetzten Stadthalle mit. 800 Stimmen singen im Chor.
Erkrath. Wenn Frau Höpker zum Gesang bittet, kommen sie von nah und fern. Schon lange vor Beginn ihres Mitsingkonzertes am Sonntagnachmittag in der Stadthalle gab es weder auf dem Gerberplatz noch auf der Gerberstraße noch freie Parkplätze.
Der Name Katrin Höpker ist in der Szene bekannt, seit sie im Jahr 2008 ihre eigene Version der Mitsingkonzerte erfand. So war auch das Konzert in Erkrath mit 800 Mitsängern ausverkauft. Diese drängten sich in der Halle und im Foyer in freudiger Erwartung dessen, was viele von ihnen schon kannten oder man sich erzählt hatte. Als Frau Höpker zu Beginn fragte, wer denn alles schon einmal bei dieser Veranstaltung gewesen sei, gingen hunderte Hände hoch. Doch für die Neulinge erklärte sie gerne, auf was sie sich eingelassen hätten. „Ich möchte, dass jeder und jede auf seine und ihre Kosten kommt.“ Es solle ein fröhlicher Nachmittag gemeinsamen Singens werden, bei dem man eine besondere Energie verspüre und niemand zu irgendwas gezwungen sei.
Katrin Höpker, Musikerin
Jedes Konzert sei anders als die anderen, weil Frau Höpker die Setlist jedes Mal aus ihrem großen Repertoire neu zusammenstellt und auf die Stimmungen im Publikum reagiert. „Ich nehme Sie an Orte mit, an denen Sie schon lange nicht mehr waren“, versprach Frau Höpker und kam dann auch zum Schluss mit den einleitenden Worten: „Jetzt machma Musik!“
Nur eines ist immer gleich: Los geht es traditionell mit „Über den Wolken“ von Reinhard Mey, gewissermaßen zum „Warmsingen“. Doch das war gar nicht nötig, von Anfang an machten alle mit und sangen nicht nur lustvoll, sondern auch überraschend gut und sauber. Frau Höpker spielte virtuos und manchmal blind am E-Piano und konnte dabei ganz beim Publikum sein, Einsätze vorgeben und mit Mimik und Gestik motivieren. „Das haben Sie ganz fantastisch gemacht“, lobte sie nicht nur nach dem ersten Lied, sondern in ähnlicher Formulierung immer wieder. „Für mich ist der Nachmittag jetzt schon geritzt.“ Gleich folgte mit Abbas „Mamma Mia“ das erste Stimmungs-Highlight, bei dem die Gäste schon im Intro spontan mitklatschten.
Katrin Höpker stammt aus einer musikalischen Familie und hat das Handwerk von klein auf gelernt. Noten habe sie lesen können, bevor sie Buchstaben lesen konnte, sagt man. Ihre Leidenschaft hat sie schließlich mit einem Lehramtsstudium Musik auf professionelle Beine gestellt und später mit Größen wie Götz Alsmann, Helene Fischer, Jennifer Rush, Stefan Raab und Udo Jürgens zusammengearbeitet.
Seit zehn Jahren tourt sie mit „Frau Höpker bittet zum Gesang!“ durch die großen Hallen, die fast immer ausverkauft sind. Dabei ist es ihr zwar wichtig, das Publikum mitzunehmen, aber auch traditionelles Liedgut weiterzugeben. So gab es als Überraschung das Volkslied „Kuckuck, Kuckuck ruft’s aus dem Wald“ sowie ein Medley der Fischer-Chöre.
Dem Publikum war’s recht, die Gäste bejubelten alte Volkslieder genauso wie Robbie Williams’ Welthit „Feel“ oder das „Neue Deutsche Welle“-Medley mit „99 Luftballons“ als krönenden Abschluss eines munteren Abends.