Künstler rücken näher zusammen
34 Mitglieder des Förderkreises Kunst und Kulturraum Erkrath zeigen ab Samstag in der Ausstellung jeweils eine neue Arbeit.
Erkrath. Einmal im Jahr heißt es für die aktiven Künstler des Förderkreises Kunst und Kulturraum Erkrath „enger zusammenrücken“. Der Ausstellungsraum des Vereins im alten Millrather Schulgebäude an der Dorfstraße bietet nur begrenzten Platz. „Wir sind sehr froh, dass wir das Kunsthaus haben“, betont Wolfgang Sendermann, Bildhauer und Vorsitzender des Förderkreises, „für Einzelausstellungen ist der Raum optimal.“
Damit die Hängung auch bei Gemeinschaftsausstellungen wie der jährlich stattfindenden Mitgliederausstellung jedem Werk gerecht wird, müssen sich die Mitglieder auf je ein Werk beschränken. „Jeder darf eine Arbeit zeigen. Das wäre schon schwierig, wenn jemand zwei oder drei mitbrächte. Dafür lassen wir aber das Thema offen“, so Sendermann.
Entsprechend weit ist die Bandbreite, die die Besucher dann vor Ort zu sehen bekommen: Gegenständliches, Abstraktes, Naives, Großes und Kleines fügt sich hier zu einer bunten Mischung zusammen. Manche Arbeiten tragen ganz klar die Handschrift ihrer Schöpfer, andere überraschen mit Neuem, Unerwartetem. Zlatan Islamovic — eigentlich bekannt als Steinbildhauer — beispielsweise zeigt eine lebensgroße Frauenskulptur aus rostigen, geschweißten Metallstücken.
Eine Holzskulptur ohne Titel dagegen ist unverkennbar Wolfgang Sendermann zuzuordnen. Das massive, glatt geschliffene Kirschenholz lässt er Ausstellungsbesucher gerne mal anfassen und schwärmt von seinem Arbeitsmaterial: „Obstholz ist farbig sehr schön; Linde ist dagegen langweilig.“ Bewusst hat er die Baumstrukturen und Risse im Holz erhalten und in seine Arbeit eingearbeitet.
Kerstin Schoele, stellvertretende Vorsitzende des Förderkreises Kunst und Kulturraum Erkrath, zeigt mit ihrem in warmen Gelbtönen gehaltenen Ölgemälde „Nouria“ eine orientalisch anmutende Frau mit einer Art Turban. „Ich mag die arabische Welt. Und Damen mit Kopfbedeckung haben für mich eine interessante Ausstrahlung“, erklärt sie den Hintergrund. Das Bild stammt aus einer Serie mit Gesichtern. „Ich hab’ grade so eine Phase“, schmunzelt sie. Auch die starke Farbigkeit, die sie für ihre „Nouria“ gewählt hat, sei „so eine Phase“. Inspiriert zu ihrer Serie habe sie der zeitgenössische französische Maler Hervé Loilier, der für seine farbigen Porträts bekannt ist.
Karl-Heinz Esseling hingegen hatte sich bei seinem Selbstportrait „Hinter dem Vorhang“ von der gleichnamigen Ausstellung im Düsseldorfer Kunstpalast inspirieren lassen. Das Foto zeigt den Künstler von hinten durch einen Vorhangspalt schauend. „Wer hinter dem Vorhang ist, bleibt der Phantasie überlassen“,