Kultur in Erkrath Bergische Museen präsentieren sich

ERKRATH · Der gemeinsame Aktionstag lockte viele Hundert Besucher zum Lokschuppen in Erkrath.

Beim Aktionstag der Bergischen Museen im Lokschuppen verzauberte Hans Dillenberg die Besucher.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Es war kein gewöhnlicher Öffnungstag am Historischen Lokschuppen im Juni. Das Eisenbahn- und Heimatmuseum Erkrath-Hochdahl (EHEH) war diesmal nicht alleine mit seiner Ausstellung, sondern hatte zwölf weitere Museen aus der Region zu Gast. Von Wülfrath bis Lindlar präsentierten sich ganz unterschiedliche Häuser mit Exponaten aus ihren Sammlungen und Mitmachaktionen für die ganze Familie. Der besondere Aktionstag stand unter dem Jahresmotto der Bergischen Museen „Alles in Bewegung“, und da passte es natürlich gut, dass man in einem Eisenbahn-Museum zu Gast war.

Der Arbeitskreis „Bergische Museen“ ist vor drei Jahren gegründet worden, um gemeinsam mehr zu erreichen, als es jeder alleine könnte. Gefördert von Landesministerium und LVR schlossen sich zunächst elf Museen zusammen und schufen eine Dachmarke mit gemeinsamem Auftritt, Fachleute nennen das „Corporate Design“, und gemeinsamem Jahreskalender. Das Netzwerk hat eine eigene Geschäftsstelle auf Schloss Homburg in Nümbrecht, wo Dr. Katrin Hieke die Fäden hauptamtlich in der Hand hält. „Die Förderung läuft dieses Jahr aus, aber wir wollen alle weitermachen“, betont Dr. Ralf Fellenberg, Vorsitzender des EHEH und Gastgeber beim Aktionstag im Lokschuppen. „Wir schauen jetzt mal, wie wir die Fördertöpfe neu gestalten können“.

Zu wünschen wäre es, denn unter den mittlerweile 22 Museen sind sowohl kleine, ehrenamtlich geführte, als auch größere, überregional bekannte Häuser. So wie das Museum Plagiarius in Solingen. Dieses geht zurück auf den Negativpreis Plagiarius, der 1977 durch Professor Rido Busse ins Leben gerufen wurde und bis heute an Hersteller und Händler besonders dreister Produktkopien verliehen wird. Insofern hat er globale Gültigkeit, da oft internationale Marken wie Louis Vuitton, Ray Ban oder, wie im Lokschuppen zu sehen, der klassische Game Boy kopiert werden. Ebenfalls ein bekannter Anziehungspunkt in der Region ist Schloss Burg. Dort wird aber gerade renoviert, und so hatte das Deutsche Werkzeugmuseum aus Remscheid sich angeboten, die Kollegen im Lokschuppen mit zu vertreten und Schwert, Schild und Ritterhelm als „Appetithäppchen“ ausgelegt.

Natürlich ist das Werkzeugmuseum selbst eine Reise wert. Im Lokschuppen zeigte man Mini-Dampfmaschinen, die von den Besuchern in Bewegung gesetzt werden konnten, und an der Metallpresse konnten sich Kinder Buttons zum Anstecken fertigen. Mittendrin tauchte hier und da der Magier Hans Dillenberg auf und verzauberte mit seinen Tricks die Gäste. Die kamen so zahlreich wie nie zum Lokschuppen und blieben auch gerne länger. Im Zugcafé gab es Kaffee und Erdbeerkuchen, und nebenan frische Waffeln vom Team des Niederbergischen Museums aus Wülfrath. Dieses zeigte außerdem die Ausrüstung für eine Bergische Kaffeetafel inklusive Dröppelmina. „Ich bin sehr zufrieden mit unserem zweiten Aktionstag“, resümierte Katrin Hieke. Die Organisation habe dank Wolfgang Weiberg vom EHEH gut geklappt, und der Zusammenhalt sei enorm. Es sei eben etwas anderes, ob die Besucher von Hilfskräften begrüßt würden oder von den echten Museumsmitarbeitern.