Leben in Erkrath Wasser bleibt bis Ende November im Weiher
Erkrath · Die Stadt hat den Anstauversuch, der Aufschlüsse über die Entwicklung des Gewässers geben soll, noch einmal verlängert.
(hup) Bereits zum zweiten Mal hat die Stadt den Anstauversuch im Hochdahler Stadtweiher verlängert, wie ein Sprecher mitteilt. Wasserbehörde, Naturschutzbehörde, Bergisch-Rheinischer Wasserverband und Stadtverwaltung hätten einvernehmlich beschlossen, den seit Mitte Dezember 2021 laufenden Versuch, der im Juni enden sollte, noch bis Anfang November 2022 zu verlängern. Dadurch sollen über die Sommermonate bis zum Ende des Wasserwirtschaftsjahres weitere Daten zur Entwicklung des Gewässers gesammelt werden.
Es müsse dabei sichergestellt werden, dass der Sedentaler Bach unterhalb des Weihers ausreichend Wasser erhalte, nach Vorgaben der Europäischen Wasserrahmenrichtlinie einen Liter pro Sekunde. Durch die regenreiche erste Jahreshälfte habe sich der Wasserstand des Stadtweihers bislang gut entwickelt, heißt es. Registriert wurden allerdings auch zwei Trockenphasen (März und Mai) ohne Zulauf in die Sedenquelle. Als Folge sei der Weiherpegel kurzzeitig abgesunken, habe sich durch anschließende Regenfälle aber erholt.
Die Daten werden durch ein von der Stadt beauftragtes Ingenieurbüro für eine zweite wasserwirtschaftliche Untersuchung zum Einzugsgebiet des Stadtweihers ausgewertet. Sie soll Aufschluss über die künftige Entwicklung des Gewässers geben, an der eine große Entscheidung hängt: Kann der Weiher in voller Größe erhalten bleiben oder muss er, wie es ein erstes Gutachten der Stadt ergeben hatte, um zwei Drittel verkleinert werden, weil der Zulauf zu gering und die Versickerung zu groß ist, um das Becken wieder vollständig mit Wasser zu füllen. Gegen die zweite Variante waren viele Sturm gelaufen. Denn der Weiher ist das Herzstück der Neuen Stadt Hochdahl und dient der Naherholung des von hohen Häusern geprägten Quartiers. Wie wichtig den Bürgern der Weiher ist, habe sich zuletzt bei einer Informationsveranstaltung der Grünen-Ratsfraktion gezeigt, wie Sprecher Peter Knitsch berichtet. Bei dem Treffen sei verabredet worden, dass man weiter gemeinsam für das Gewässer kämpfen will, da es wichtige Funktionen im Bereich der Erholung, der Ökologie und nicht zuletzt zur Abkühlung der Temperaturen in Hitzeperioden erfülle. Gemeinsam mit über 200 Bürgern hatten die Grünen durchsetzen können, dass es eine weitere, unabhängige Untersuchung gibt und dass nach Möglichkeiten zum Erhalt des Weihers gesucht werden soll.