„Man konnte sehen, dass er ihn liebte“
Am Montag sagte die Mutter des Mannes aus, der Daniel zu Tode gequält haben soll.
Erkrath/Wuppertal. Als die 43 Jahre alte Mutter des Angeklagten Montagnachmittag den Gerichtssaal im Wuppertaler Landgericht betritt, könnte man fast meinen, sie wähnte ihren Sohn (23) nicht wegen Körperverletzung mit Todesfolge auf der Anklagebank sitzend. Sie lächelte nach außen ebenso fröhlich wie ihr Sohn. Dabei wirft die Staatsanwaltschaft ihm vor, den zweijährigen Daniel aus Erkrath derart misshandelt zu haben, dass er am 12. Mai vergangenen Jahres an den Verletzungen gestorben ist.
Mühsam versucht das Gericht der aus Usbekistan stammenden Frau zu entlocken, wie sie die Beziehung ihres Sohnes mit der acht Jahre älteren Frau sah, die vier Kinder aus ihrer Ehe mitbrachte. Wie ihr Sohn schilderte sie die Beziehung des 23-Jährigen zu Daniel als gut: „Man konnte sehen, dass er ihn liebte.“
Nur die beiden älteren Töchter hätten Probleme gemacht, seien gegen die Beziehung und aggressiv gewesen. Ob sie meine, dass die 31 Jahre alte Angeklagte eine gute Mutter gewesen sei, wollte das Gericht wissen. „Sie war eine hervorragende Mutter — sie war nur zu lieb“, erklärte darauf die 43-Jährige. Sie könne sich nicht vorstellen, dass ihr Sohn oder seine Ex-Freundin für den Tod des Kindes verantwortlich seien.
Von gemeinsamen Kindern habe sie ihrem Sohn jedoch abgeraten — aus Angst, dem Kind würde in der Familie seitens der ältesten Tochter etwas zustoßen. Für ihren Sohn sei die Gewalt in der Familie seiner Freundin schwer zu ertragen gewesen, so die 43-Jährige am Montag. Er selbst habe angeblich nie Gewalt erfahren.