Absoluter Parkplatz-Notstand

Weil an der Hüttenstraße neue Kanäle verlegt werden, wissen die Anwohner nicht, wohin mit ihren Autos.

Hochdahl. Verärgert reagiert die junge Frau auf die neuen großen Verkehrsschilder an der Hüttenstraße. Sie weisen seit vergangener Woche auf ein absolutes Halteverbot hin, das ab Dienstag auf beiden Straßenseiten gilt. „Das wird ja ein Spaß. Auf der Hildener- oder der Stahlstraße sind ja auch immer alle Parkplätze belegt“, sagt Julia Lehmann.

Wenn sie abends von der Arbeit komme, habe sie es jetzt schon schwer, einen regulären Stellplatz für ihren Kleinwagen zu finden. „Dabei stehen die Autos hier sowieso immer außerhalb der markierten Stellflächen“, sagt sie und kritisiert das Ordnungsamt: „Wochenlang werden hier gar keine Knöllchen verteilt, und dann mitten in der Nacht.“

17 öffentliche Parkplätze sind es, die versetzt auf der Hüttenstraße den Anwohnern zur Verfügung stehen. Wie lange sie jetzt nicht mehr benutzt werden können, kann Tiefbauamtsleiter Peter Heffungs nicht sagen. „All zu viele Fahrzeuge können dort ja sowieso nicht abgestellt werden“, sagt er und fügt hinzu: „Wir wollen es den Anwohnern nicht künstlich schwermachen.“

Das absolute Halteverbot gilt, weil der Abwasserbetrieb der Stadt in dieser Woche mit der Erneuerung des Mischwasserkanals in der Hüttenstraße zwischen der Einmündung „Am Weinbusch“ und der Hildener Straße beginnt. Kosten: 255 000 Euro. Bauzeit: vier Monate.

Ob während des gesamten Zeitraums das absolute Halteverbot gelten wird, steht laut Heffungs noch nicht fest. „Wir erneuern den Kanal ja abschnittsweise. Da müssen wir mal schauen.“ Geplant ist, dass die Straße während der Baumaßnahme im jeweiligen Baustellenbereich einspurig befahren werden kann. Zufahrten zu Garagen und Höfen werden durch Überfahrten ermöglicht. Laut Stadt kommt es zu keiner Beeinträchtigung der Hausentwässerung.

Für die Anwohner, die ein Auto besitzen, wird es hingegen schwierig. Denn auf Kulanz des Ordnungsamtes können sie nicht hoffen. „Wir werden dort mit Sicherheit keine Hetzjagd veranstalten, aber den ruhenden Verkehr werden wir natürlich weiterhin überwachen“, sagt Matthias Tacke, Leiter des Ordnungsamts.