Max-Planck-Straße: Kommt jetzt Flüsterasphalt?

Lärmgeplagten Anwohnern der Max-Planck-Straße könnten Straßensschäden zugute kommen.

Erkrath. Der Kampf gegen Lärm der Anwohner an der Max-Planck-Straße in Unterfeldhaus war am Dienstagabend Thema im Ausschuss für Planung, Umwelt und Verkehr.

Es hatte bereits einen Versuch gegeben, die Geschwindigkeit auf der Straße in dem Abschnitt zwischen Maiblümchen und Heinrich-Hertz-Straße ganztägig auf Tempo 30 zu reduzieren und Lastwagen mit mehr als 7,5 Tonnen Gewicht ganztägig auszusperren.

Der Rat hatte beides zunächst eingeführt, Anfang des Jahres aber wieder aufgehoben: Laut des Verwaltungsgerichts Köln mangelte es an der „notwendigen Abwägung“. In der Sitzung am Dienstag war nun Bernhard Stüer zu Gast, Fachanwalt für Verwaltungsrecht. Er sollte die verschiedenen Möglichkeiten zur Verkehrsberuhigung abwägen und rechtlich bewerten.

Was Stüer vorstellte, war nicht ganz neu. Als Sofortmaßnahme schlug er lärmoptimierten Asphalt (LOA), sogenannten Flüsterasphalt, vor. „Das reduziert den Lärm um die Hälfte.“

Messungen sollen dann zeigen, ob weitere Maßnahmen, wie Tempo 30 oder das Lkw-Verbot, nötig sind. Stüer ging noch einen Schritt weiter: „Muss die Max-Planck-Straße überhaupt eine Durchgangsfunktion erfüllen?“, fragte er. Würde die Straße ihre Hauptverbindungsfunktion verlieren, so der Anwalt, wäre es leichter, Tempo 30 anzuordnen.

Nach diesem Vorschlag wurde der Ton im Saal energischer. Rolf Steuber (FDP) wies darauf hin, dass es an anderen Stellen zu höherem Verkehrsaufkommen kommen würde. „Illusorisch“, nannte Helmut Rohden (CDU) den Vorschlag. Detlef Ehlert (SPD) sah LOA als Sofortmaßnahme als vertretbar an, wenn ohnehin ein neuer Belag nötig sei.

Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs machte in zweierlei Hinsicht Hoffnung: „Es sind deutliche Spurrillen in der Fahrbahn, es ist vertretbar, das jetzt zu machen.“ Zudem seien die nötigen Mittel bereits im Haushalt 2012 und auch im diesjährigen enthalten.

Allerdings: „Wir haben keine personellen Kapazitäten. Da geht gar nichts mehr“, sagte Heffungs. Mit Blick auf eine neu zu besetzende Stelle hoffe er, dass die Arbeiten im Frühjahr 2014 angegangen werden könnten.

An dem Vorschlag, die Max-Planck-Straße aus dem Hauptverkehrsnetz zu nehmen, äußerte er Zweifel: „Wo soll der Verkehr denn hin?“

Sollte die Stadt auf Flüsterasphalt setzen, werde es laut Stüer schwierig, zusätzlich Tempo 30 durchzusetzen. Den Versuch, die Diskussion vorwärts zu bringen, startete Bernhard Osterwind (BmU): „Wir nehmen erst mal, was wir kriegen können“, sagte er und schlug vor, als ersten Schritt ganztägig Tempo 30 anzuordnen, als zweiten die Beschränkung des Lkw-Verkehrs zu prüfen.

Als Begründung nannte er den schlechten Zustand der Straße. Sein Parteikollege Wolfgang Cüppers zog die Hauptstraße in Hochdahl als Vergleich heran: „Da wurde auch Tempo 30 angeordnet, weil der Zustand so schlecht ist.“

Der Vorschlag wurde schließlich mit Gegenstimmen der CDU beschlossen, außerdem einstimmig der CDU-Vorschlag, den Einbau von LOA schnellstmöglich zu realisieren. Zuvor soll ein Gespräch mit dem Kreis stattfinden, um zu klären, ob Widerstände zu erwarten sind.