Moderne Technik soll alte Sirenen ersetzen
Ein einheitliches Warnsystem für den gesamten Kreis Mettmann könnte bis 2019 realisiert werden.
Die gute alte Sirene ist tot. Nach 50 Jahren Dienst sind die Heulpilze auf Erkraths Dächern verstummt. Ihre Substanz ist marode, die Technik überaltert. Wie die Erkrather in Zukunft vor gefährlich Gaswolken, Bränden oder Naturkatastrophen gewarnt werden, daran arbeitet derzeit eine Arbeitsgemeinschaft im Kreis. Sirenenheultöne wird es weiterhin geben. Auch das Land NRW hält die Sirenenwarnung für das am besten geeignete Mittel, weil dem allseits bekannten Geräusch die entsprechende Bedeutung zugemessen werde, schreibt Kreisdirektor Nils Hanheide in einer Vorlage zum Thema.
Die entsprechenden Warntöne werden von fest installierten Anlagen ausgehen, über die im übrigen auch Sprachhinweise gegeben werden können. Zum Beispiel habe sich die Firma Bayer im Jahr 2008 bereits bereiterklärt, Sirenen entlang der Trasse der CO-Pipeline zu finanzieren.
Mettmann verfüge bereits über ein neues Sirenensystem, das auch als Warnsystem bei Großereignissen einzusetzen sei.
Wenn alle Kommunen im Kreis gemeinsam vorgingen, könnte dieser sich vorstellen, zur Realisierung des neuen Systems in den Jahren 2015 bis 2019 einen Betrag von je 200 000 Euro aufzubringen.
Angedacht waren kurzfristig auch mal mobile Warnsysteme. Neun Wagen sollten im Kreis umherfahren und die Bürger im Gefahrenfall mit Geheul und Durchsage warnen. Bei einer Übung in Monheim entpuppte sich dieses Konzept als wenig brauchbar. Schon 2012 hatten die Erkrather Politiker befürchtet, dass das mobile System mit großer Verspätung am Einsatzort eintreffen würde.