Müll-Stau in der Sandheide
Der Sperrmüll in der Siedlung bleibt oft länger als einen Tag an der Straße liegen.
Hochdahl. Seit etwa vier Monaten sei der Sperrmüll in der kompletten Sandheide nicht mehr an einem Tag abgefahren worden, moniert BmU-Ratsmitglied Wolfgang Cüppers. Dadurch entstehe das Problem, dass die Bürger über den Abfuhrtag hinaus den Sperrmüll rausstellen. „Warum ist es nicht möglich, den Sperrmüll einer Straße an einem Tag abzufahren?“, fragt Cüppers.
Ein Eindruck, den Ruth Lehmkühler teilt. „Ich kann mich an Zeiten erinnern, in denen das geordneter ablief“, sagt die Seniorin im WZ-Gespräch, während sie an der Sandheider Straße auf den Bus wartet.
„Sie können sich nicht vorstellen, wie es hier an manchen Tagen aussieht. Absolut schlimm“, sagt Lehmkühler. Was die Frau am meisten ärgert, ist, dass viele die Abfuhrtage nutzen würden, um den Sperrmüll nach angeblich Brauchbarem zu durchwühlen. „Das Ganze wird teilweise total zerfleddert“, sagt sie. Aus ihrer Sicht bekommen das weder die Stadt noch das Abfuhrunternehmen Schoenmackers in den Griff.
Auch Yildiz Yilmaz ist von den Tagen, an denen der Sperrmüll abgeholt wird, nicht angetan. „Ich bin zwar nicht so oft hier“, sagt die junge Frau, „aber meine Mutter klagt immer wieder über die Zustände.“
„Im November war überhaupt keine Abfuhr“, sagt Ada Dickt, die ebenfalls schon seit Jahren an der Sandheider Straße wohnt. Normalerweise gebe es aus ihrer Sicht keine Probleme mit der Sperrmüllabfuhr. Aber warum im November keine erfolgt sei, wisse sie nicht.
„Um zu erreichen, dass für jede Straße in Erkrath eine sich alle vier Wochen wiederholende Sperrgutabfuhr durchgeführt werden kann, wird sie wöchentlich von dienstags bis freitags, unterteilt in 16 Abfuhrbezirke, angeboten“, heißt es aus der Stadtverwaltung: „Am jeweiligen Abfuhrtag finden unterschiedliche Abfuhren mit verschiedenen Fahrzeugen statt. In der Regel wird zuerst Möbelholz abgefahren, anschließend Gegenstände für die Müllverbrennung sowie Metall- und Elektroschrott.“
Nachträglich herausgestelltes Sperrgut werde nicht entsorgt. Entsorgung und Reinigung seien durch den Verursacher vorzunehmen. Ist der nicht bekannt, sind Grundstückseigentümer und Anlieger verantwortlich.
Genau das hat Ruth Lehmkühler schon mehrfach beobachtet. Beispielsweise bei Haushaltsauflösungen würden sich immer wieder Anwohner anschließen und ihren Müll einfach mit dazustellen — obwohl sie gar keine Genehmigung dafür hätten.
Allerdings, so Kämmereileiter Thorsten Schmitz in seiner schriftlichen Begründung, werde nach jeder Sperrgutabfuhr der Wohnblöcke Sandheider-, Gretenberger- und Immermannstraße eine Nachreinigung beauftragt. Diese sei in der Regel spätestens am nächsten Tag abgeschlossen. „Im Rahmen dieser Nachreinigung werden auch alle bis dahin nachträglich herausgestellten Gegenstände entsorgt“, sagt Schmitz. Insofern sei eine Komplettentsorgung an einem einzigen Tag nicht möglich.