Müllberge wachsen weiter
An der Erkrather Immermannstraße stapeln sich die Müllsäcke.
Erkrath. Von einer Verbesserung des Abfallproblems in der Sandheide kann immer noch keine Rede sein, „im Gegenteil, die Lage hat sich verschlechtert“, sagt SPD-Ratsherr Peter Urban. Über die Müllplätze an der Immermannstraße hinaus hat Urban jetzt auch an der nahe gelegenen Einfahrt zur Tiefgarage Müllsäcke entdeckt. „Ich vermute, dass es diesmal nicht die Mieter sind, sondern dass Fremde hier etwas abgeladen haben. Aber das ändert nichts daran, dass der Müll weg muss.“
Er sorgt sich um die Wohnqualität im Viertel und befürchtet auch gesundheitliche Probleme, die mit dem teils offen herumliegenden Müll einhergehen können: „Der Abfall zieht natürlich Ratten an, die Krankheiten übertragen können. Was nützt es, wenn die Stadt einerseits Köder zur Rattenbekämpfung auslegt, die Tiere sich aber andererseits am wilden Müll sattfressen können, so dass sie gar nicht mehr an die Giftköder herangehen. Ein einziges Rattenweibchen kann pro Jahr 1000 Nachkommen hervorbringen. Ich möchte mir das gar nicht ausmalen, wenn da beispielsweise mal spielende Kinder von Ratten gebissen werden. Die Bürger müssen geschützt werden, einige klagen auch schon über Ratten im Keller“, sagt Urban.
Problem: Die Mieter brauchen einen Chip, um die entsprechende Tonne öffnen zu können, der Hausmüll wird über diesen Chip abgerechnet. Seit die Chips nötig sind, habe sich die Situation deutlich verschlechtert, weil es wohl einige Mieter gebe, die damit nicht umgehen können oder wollen. „Hier ist der Vermieter gefragt, er muss die schwarzen Schafe in die Spur bringen, und die Stadt muss da natürlich auch Druck machen“, betont Urban.
Die Stadtverwaltung weiß um die Müll-Problematik. Abfall-Beraterin Helga Willmes-Sternberg hat ein Gespräch mit der Hausverwaltung, der Grand-City-Property, geführt, die daraufhin weitere Mülltonnen aufgestellt hat und von Montag bis Samstag auch einen Reinigungsdienst einsetzt. Darüber hinaus sei jeder Mieter persönlich angeschrieben worden, der keinen oder selten Müll einwerfe. Offenbar kann man dies anhand der Chip-Nutzung verfolgen. Gefruchtet hat das aber alles noch nicht.
„Wir sind weiter dran an dem Thema und führen Gespräche mit der Stadt“, sagte eine Sprecherin der Grand-City-Property gestern. „Wir haben ein umfassendes Müllkonzept für die Wohnhäuser der Nachbarschaft eingeführt, das eine regelmäßige Abholung des Mülls, zusätzliche manuelle Reinigungsleistungen sowie eine manuelle Nachsortierung des von den Bewohnern entsorgten Mülls durch eine externe Fachfirma und den Hausmeister täglich montags bis samstags umfasst. Wir prüfen gerade, eine zusätzliche Reinigung an Sonn- und Feiertagen einzuführen.“