Erkrath Schulbeginn in der alten Realschule

Erkrath. · Seit Mittwoch gibt es wieder Unterricht für die Schüler der vom Brand zerstörten Grundschule Sandheide.

Unter Hochdruck hat die Stadt Erkrath die Ersatzschule an der Schmiedestraße hergerichtet. Die Räume sind hell und freundlich, die Möbel modern.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Mittwochmorgen, 7.15 Uhr, Bushaltestelle Eichendorffweg: Zahlreiche Zweit- und Drittklässler der Grundschule Sandheide warten mit ihren Eltern, kleineren Geschwistern und Schulleiterin Susanne Adomeit auf den Schulbus. Er wird sie ab sofort jeden Morgen zur Schmiedestraße in ihre neue Schule bringen. Unterstützt werden die Kids dabei in der ersten Woche noch von ehrenamtlichen Verkehrsbegleitern, die auch auf der Rückfahrt nach der fünften und sechsten Stunde zum Eichendorffweg dabei sind.

Das ergibt Sinn: Die Kinder müssen sich seit Mittwoch an eine neue Schule gewöhnen. Denn nachdem die Grundschule Sandheide am 1. Juni bei einem Brand zerstört wurde – die Polizei hat einen tatverdächtigen 17-Jährigen festgenommen – musste der Schulbetrieb jetzt in die ehemalige Realschule an der Schmiedestraße umziehen. Die Räume ließ die Stadt Erkrath in den Sommerferien unter Hochdruck sanieren und wieder herrichten. In dieser Zeit waren auch die Familien gefordert, sich mit ihren Kindern den neuen Schulweg einzuprägen. „Die Großen sollen den Weg zu Fuß oder mit dem Rad bewältigen, wie die vorherigen Viertklässler, die auch zur Rankestraße gelaufen sind“, erläutert die engagierte Pädagogin.

Sie ist sicher, dass die für alle Beteiligten neue Situation das Selbstbewusstsein der Kinder gehörig stärken wird. „Vorher sind viele Kinder, vor allem die mit Migrationshintergrund, bis direkt vor das Klassenzimmer gebracht worden. Mit dem Bus zu fahren, ist für die Zweit- und Drittklässler eine ganz neue Erfahrung. Ebenso für die, die jetzt neu in die vierte Klasse gekommen sind, dass sie den Weg allein bewältigen müssen.“ Ab Freitag wird es dann noch einmal aufregend, denn da kommen die i-Dötzchen beim Bustransfer dazu, die am heutigen Donnerstag in der Schule begrüßt werden.

Dort haben die Handwerker in den sechs Wochen Sommerferien wirklich ein großes Wunder vollbracht: Frisch gestrichen erstrahlt bereits der Eingangsbereich hell und freundlich. Die Treppengeländer und die Heizung sind mit freundlichen, gelben Paneelen verkleidet. Neue Deckenelemente mit ebensolchen Leuchten erhellen die eh schon großzügigen Flure. „Das Kollegium konnte ja erst am Dienstagnachmittag ab 15 Uhr in die Klassenräume, um sie herzurichten für die Begrüßung der Kinder“, erzählt die Schulleiterin auf dem Rundgang durch das Schulgebäude. Sie ist erleichtert, weil es einen vollwertigen Ersatz und nicht nur eine Notlösung für die anberaumten fünf Jahre Bauzeit des neuen Schulgebäudes am alten Standort in der Sandheide darstellt.

Die Klassenzimmer sind mit neuen, funktionalen Tischen und Stühlen eingerichtet. Jede Klassenstufe hat eine andere Farbe bei den „Mitwachsenden“, sprich in der Größe verstellbaren Stühlen, erhalten. Auch das Sekretariat, das Lehrezimmer sowie das Zimmer der Schulleiterin sind mit neuen, hellen Möbeln ausgestattet. „Nur eine neue Teeküche fehlt uns noch. Und noch wichtiger: Die PCs laufen noch nicht. Ich habe Dateien auf meinem Rechner zuhause oder auf dem Laptop. Diese muss ich bis zum 18. September zusammenführen. Da ist die Statistik für das Schulministerium fällig.“

Dieses hat, vertreten durch die für den Schulbezirk Erkrath zuständige Mitarbeiterin, zwei große Dosen Weingummi geschickt, um viel Glück für den Neuanfang zu wünschen. „Dieser ist gelungen, wenn ich mich so umsehe“, resümiert eine zufriedene Schulleiterin.