Erkrath Neue Tollitäten bringen Narren zusammen

Erkrath. · Mit dem Prinzen Udo I. und der Prinzessin Sabine I. haben zwei früher konkurrierende Karnevalsvereine zusammengefunden. Eine große Errungenschaft für das Erkrather Brauchtum.

Die KG Letzte Hänger präsentierte jetzt das aktuelle Prinzenpaar Udo I. und Sabine I. auf der Bühne der Aula der Realschule in Erkrath.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Nach einjähriger Pause hat die Stadt Erkrath wieder ein Prinzenpaar. Zum Höhepunkt einer großen Gala wurden Prinz Udo I. und Prinzessin Sabine I. nach über zwei Stunden „Spannungsaufbau“ von Bürgermeister Christoph Schultz feierlich gekrönt. Beim Festakt am Samstagabend machten auch mehrere Karnevalsvereine aus Düsseldorf den neuen Tollitäten ihre Aufwartung. Obwohl sie in anderen Funktionen schon lange in der Öffentlichkeit stehen, bekannten Udo und Sabine, aufgeregt zu sein, und freuen sich sehr auf die kommende Session.

In der Aula der Realschule Erkrath stimmten sich die Jecken auf den Start ein. Es war ein Empfang, zu dem die Gäste persönlich eingeladen worden waren, und fast alle Tische waren namentlich reserviert. Die Kellner hatten alle Hände voll zu tun, und auch Franz Caron, vor drei Jahren erster Prinz und heute Zweiter Vorsitzender der „Letzten Hänger“, flitzte unermüdlich durch den Saal, um einen reibungslosen Ablauf zu organisieren.

Seine Kollegin Gabi Bunk hatte dieses Mal Wolfgang Cüppers als Co-Moderator an ihrer Seite, da Udo Wolffram, Präsident der „Großen Erkrather KG“, sich hinter den Kulissen auf seine Krönung vorbereitete. Die freundschaftliche Zusammenarbeit der beiden Karnevalsvereine ist eine der großen Errungenschaften im Erkrather Brauchtum. „Seit gut zwei Jahren haben wir den Weg gefunden, vieles zusammen zu machen“, sagte Gabi Bunk.

Los ging es mit dem Einmarsch der Uniformierten und der Tanzgarde Hoppedötze. Das Kinderprinzenpaar der vergangenen Session (Max und Maren) sowie Vereinsprinzessin Sarah wurden abgekürt. Mit Spannung erwartet wurde die Enthüllung des Sessionsordens, der das Motto „Onse Stadt steht Kopp“ aufgreifen sollte. Damit „habt ihr wieder den Nagel auf den Kopf getroffen“, lobte der Bürgermeister, der traditionell das erste Exemplar erhält. Bei den Vereinsprinzen, die beim Schützenfest im Sommer ermittelt wurden, gibt es ein bekanntes Gesicht: Zu Neuling Prinz Patrick („Ich wollte den Vogel nur anschießen“) gesellt sich zum zweiten Mal in Folge Prinzessin Sarah („Zack, da bin ich wieder“).

Unter großem Jubel legten die Hoppedötze Minis eine famose Pausenshow aufs Parkett, bevor die neuen Prinzenpaare, begleitet von den Düsseldorfer Rhine Guards, ihren Einmarsch hatten. Offenbar waren die weißen Rosen zum Verteilen vergessen worden, so dass Udo und Sabine nochmal zurück mussten. „Die meisten freuen sich, wenn sie einmal im Leben einmarschieren dürfen, ihr konntet das heute gleich zweimal genießen“, kommentierte Christoph Schultz. Der Bürgermeister legte Udo Wolffram und Sabine Lahnstein ihre Amtsinsignien an. „Meine Mama war meine größte Förderin und wäre sehr glücklich, mich heute als Prinz zu sehen“, verriet Udo I. Prinzessin Sabine erzählte, wie sie als vorübergehende Wahl-Holländerin zum rheinischen Karneval gekommen war. Sie wirkte glücklich und noch offener als sonst. „Karneval verbindet Alt und Jung, Arm und Reich, und er verbindet unsere ehemals rivalisierenden Vereine“. Schließlich verlas Udo I. die „Elf Gebote“, deren wichtigstes lautete: „Lasst uns unsere Stadt koppstehen!“