Nur 38 Schüler wählen die Realschule
Der Sozialdezernent sieht den Weiterbestand der Schule in Erkrath aber nicht in Gefahr.
Erkrath. Die Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen für das Schuljahr 2016/17 sind da. Sozialdezernent Ulrich Schwab-Bachmann verkündete sie im Ausschuss für Schule und Sport unter Anwesenheit der Schulleiter. Insgesamt liegen 310 Anmeldungen vor. An der Carl-Fuhlrott-Hauptschule (Rankestraße) wurden 32 Kinder angemeldet. Eine Vielzahl an Beratungsgesprächen steht noch aus, es könnten also noch mehr werden.
Die Realschule Erkrath verzeichnet 38 Anmeldungen, die Realschule Hochdahl 59. Die Gymnasien werden wieder am stärksten nachgefragt, mit 89 Anmeldungen am Gymnasium am Neandertal und sogar 93 Anmeldungen am Gymnasium Hochdahl (vier Klassen). Ulrich Schwab-Bachmann betonte, dass dies alles vorläufige Zahlen seien, und dass auch mehr als 40 Kinder aus Erkrath an der Gesamtschule Hilden angemeldet wurden. Volker Teich nannte die Zahlen trotzdem „dramatisch“, im Hinblick auf den Fortbestand der Realschule Erkrath. Diese kämpft seit Jahren mit sinkenden Anmeldezahlen. Im vergangenen Jahr sprach die Bezirksregierung eine „Duldung“ aus. Bei weniger als 50 Anmeldungen (zwei Klassen) müssten Schulen eigentlich geschlossen werden.
„Ich glaube nicht, dass wir deren Schüler auf andere Schulen verteilen könnten, wenn der Standort wegfiele“, so Volker Teich, „wir brauchen einen Plan B“. Dem widersprach der Dezernent. Die Realschule Erkrath sei nicht in Gefahr, er sei „ausdrücklich optimistisch“. Es gebe genügend Szenarien, wie die Schule fortbestehen könne.
Zum einen müsse man abwarten, ob noch weitere reguläre Anmeldungen kämen. Zum anderen seien an der Realschule Kamper Weg in Düsseldorf-Gerresheim gerade 70 Schüler abgewiesen worden. Man könne eine Kooperation anstreben, um einige dieser Schüler nach Erkrath zu holen. Durch die räumliche Nähe zu Gerresheim dürfte dies für die Schüler zumutbar sein.
Sollten alle Stricke reißen, könnte man Erkrath noch als Dependance der Realschule Hochdahl weiterführen. Oder die Bezirksregierung würde noch einmal eine Duldung aussprechen. „Wir stehen in Kontakt, das sollte kein Problem sein“, sagte Ulrich Schwab-Bachmann.
Sandra Ernst (Grüne) wollte wissen, bis wann die Frist der Bezirksregierung laufe. Normalerweise würden die Anmeldungen kurz vor den Osterferien bestätigt, erklärte Schwab-Bachmann. „Das ist zeitlich alles noch hinzubekommen“. Die Situation sei gerade nicht vergleichbar mit dem sukzessiven Aus für die Albert-Schweitzer-Hauptschule. Sollte es dennoch eng werden, könne man immer noch eine Sondersitzung des Schulausschusses anberaumen.