Erkrath Planungen für Feuerwehrwache laufen
Erkrath. · Sechs Monate lang wurde an dem Grundriss der neuen Wache getüftelt. Nun wurde ein erster Entwurf gezeigt.
Bisher ist der geplante Neubau der Feuer- und Rettungswache in Hochdahl vor allem durch immense (geschätzte) Kosten und Kritik an seinem Standort (Clever Feld) aufgefallen. Doch so langsam kommt Bewegung in die Sache: Im dazugehörigen Ausschuss stellten Feuerwehr-Chef Guido Vogt und Projektleiter Ulrich Werner den Stand der Vorplanungen vor. Dabei wurde deutlich, dass die Überlegungen zur Funktionsweise im Arbeitsalltag und der sich daraus ergebende Raumaufteilung schon sehr weit fortgeschritten sind.
Sechs Monate lang wurden Räume virtuell hin und her geschoben
Vogt mit seiner langjährigen Erfahrung kam bei der Planung eine Schlüsselrolle zu. „Wir haben stundenlang Räume virtuell hin und her geschoben“, berichtete der Abteilungseiter Feuerwehr. „Insgesamt hat der Prozess gut sechs Monate gedauert.“ Herausgekommen ist ein Vorentwurf, der sich nach den Vorgaben des Bebauungsplans und den gesetzlichen Anforderungen richtet.
Der Grundriss hat die Form eines Zimmermannshammers und fügt sich in die vorhandenen Gelände-Linien ein. Im Erdgeschoss bildet eine Doppel-Fahrzeughalle für die Feuerwehr den Stiel des Hammers, während die Fahrzeuge des Rettungsdienstes im östlichen Teil des Hammerkopfes untergebracht sind. Die Umkleiden (der sogenannte Schwarz- und Weiß-Bereich) liegen in der Mitte und erlauben einen schnellen Zugang zur Fahrzeughalle. Den westlichen Hammerkopf bilden mehrere Werkstätten und ein Regallager. Über ein zentrales Treppenhaus gelangen die Feuerwehrleute ins erste Obergeschoss, wo sich die gesamte Gebäudetechnik, Ruheräume und der Essbereich befinden. Im zweiten Obergeschoss sind Büros und die Sozialbereiche der Kinder- und Jugendfeuerwehr, sowie Reserveräume für Großkrisenlagen (falls etwa das Rathaus unbenutzbar wird) untergebracht. Dachterrassen und die berühmten Rutschstangen-Schächte runden den Entwurf ab. Schwierig gestaltet sich die Auswahl der richtigen Energieversorgung. Mehrere technische Varianten wie Gaswärmepumpen oder Fernwärme wurden für unterschiedliche gesetzliche Energiestandards durchgerechnet. Die Planer sprechen sich dafür aus, den Standard „KfW 55“ anzustreben und die Fahrzeughallen komplett unbeheizt zu lassen, um zum Klimaschutz beizutragen. Am wirtschaftlichsten gilt die Variante 1 a, die eine Gasbrennwert-Wärmepumpe und ergänzende Photovoltaik und Solarthermie enthält. Ein Anschluss an das Fernwärmenetz der Stadtwerke Erkrath, der die geringsten Investitionskosten verursachen würde, soll aber weiterhin geprüft werden. Im Ausschuss konnten sich die Grünen mit ihrer Forderung nach einer Passivhaus-Bauweise nicht durchsetzen.
Die Politiker stimmten der Verwaltungsvorlage schließlich zu, womit die Planer nun in die Entwurfsplanung einsteigen können.