Erkrath stellt Pläne vor Stadthallen-Foyer wird moderner

Erkrath. · Die Pläne haben den Kulturausschuss begeistert. Für die Umsetzung muss die Stadt tief in die Tasche greifen, Förderung ist aber möglich.

Der Entwurf sieht umrahmte Sitznischen an den Fenstern (l.) und ein Wand-Arrangement mit Hockern zum Entnehmen (r.) vor.

Foto: Stadt Erkrath

Freundlich, hell und einladend soll das neu gestaltete Foyer der Stadthalle an der Neanderstraße werden – also ziemlich genau das Gegenteil des aktuellen Zustands. Den hat Architektin Barbara Nowakowski in ihrer Masterarbeit an der Düsseldorfer Peter Behrens School of Art gründlich unter die Lupe genommen und – aus den Gegebenheiten heraus – einen Umgestaltungsvorschlag entwickelt, der die Mitglieder des Kulturausschusses in seltener Einigkeit überzeugte.

Der Clou an den Plänen: Strukturell wird sich gar nicht viel ändern, fast alles bleibt am gewohnten Platz und erfährt doch eine Frischzellenkur mit attraktiven Details. So wird der Eingang mit einem Windfang versehen und aus der langgestreckten Garderobe wird ein Empfang, an dem Mäntel entgegengenommen und in einem hinteren Raum (derzeit noch Regieraum, den keiner nutzt) diskret verwahrt werden.

Die Empfangstheke wird verlängert durch eine moderne Bar, mit deren Erfrischungen sich die Besucher in umrahmte Sitzbereiche an den für das Gebäude charakteristischen großen Fenstern zurückziehen können. Man sitzt also, sehr Corona-tauglich, in einer Art Séparée und doch nicht komplett abgeschieden vom Rest der Besucher-Welt.

Weitere Sitzgelegenheiten werden nach dem Vorbild der Stadthallenumrisse geformte Hocker sein, die nach Bedarf aus einem Wand-Arrangement entnommen werden können. Es symbolisiert, zusammengesetzt aus den Oberflächen besagter Hocker, das Mühlrad aus dem Erkrather Stadtwappen, getreu dem Credo „Innovation und Tradition verbinden“ der Architektin, die in Erkrath zuhause ist.

Bürgermeister hat Architektin vom Fleck weg engagiert

Wie praktisch, dass Bürgermeister Christoph Schultz sie nach Abschluss ihres Studiums vom Fleck weg engagiert und als Architektin (mit befristetem Vertrag) eingestellt hat, damit sie – unter anderem – das Projekt Foyer-Sanierung vorantreiben kann.

Dass dazu auch ein komplett neues Beleuchtungskonzept, dann auch mit atmosphärisch-dekorativem Licht, und die energetische Sanierung der Fenster (88 laufende Meter) gehören, versteht sich. Damit wird es teuer, um die 740 000 Euro (ohne Fenstersanierung 443 000 Euro), zugleich kommt aber die Förderbank KfW ins Spiel, die energieeffziente Modernisierungen in bestehenden Bauten unterstützt.

In welcher Höhe Erkrath davon profitieren kann, muss Architektin Nowakowski allerdings noch ausloten. Ab dem 4. Januar ist sie offiziell bei der Stadt und Mitte 2021 könnte alles startklar für den Umbau sein. Vorausgesetzt, dass die Stadt sich den zusätzlichen üppigen Haushaltsposten leisten kann. Kämmerer Torsten Schmitz wird den Haushaltsplan für 2021 in der kommenden Woche im Stadtrat vorstellen. Was für das Foyer-Projekt sicher hilfreich ist: Die Politik ist dafür und auch der Bürgermeister plädiert mit Nachdruck für die große Lösung, also mit Fenstersanierung.