Politiker verschaffen sich Zeit beim Stadtentwicklungskonzept

Während sich die Fraktionen um eine Entscheidung beim Stadtentwicklungskonzept drücken, herrscht Einigkeit in anderen Dingen.

Erkrath. Die Stadt bekommt nicht nur einen neuen Kämmerer, sondern auch einen neuen Dezernenten, der Jahresausweis für die Bücherei wird teurer und kostet künftig 16 Euro. Die Wohnbebauung an der Kirchstraße wird weiter vorangetrieben, und der Zusatz „Fundort des Neanderthalers“ auf den Ortsschildern kommt nicht nur, sondern wird nach der wissenschaftlich korrekte Schreibweise unserer Vorfahren um ein „h“ ergänzt.

Bevor sich die Politiker in die Sommerpause verabschieden, haben sie in der Ratssitzung am Dienstagabend noch einiges auf den Weg gebracht. Die Diskussion um das Stadtentwicklungskonzept hingegen wird die politischen Ausschüsse auch ab September weiterhin beschäftigen.

Nachdem das Stadtentwicklungskonzept im Ausschuss für Stadtentwicklung und Wirtschaftsförderung abgelehnt wurde, war sowohl in der Politik als auch bei den Bürgern die Sorge groß, dass drei Jahre Arbeit und 240 000 Euro Entwicklungskosten umsonst investiert worden sind.

Jetzt haben sich die Fraktionen erst einmal Zeit verschafft. Auf Antrag der SPD hin waren sie sich zumindest darin einig, dass man am Dienstagabend nicht endgültig über das Konzept abstimmen, wollte. Obwohl sie den Tagesordnungspunkt absetzten und so die Suche nach einer Einigung auf September verschoben, folgte erneut eine hitzige Diskussion über die Inhalte.

„Ich appelliere an die Politik, dass sich alle zwei- bis dreimal häuten und gemeinsam einen Konsens finden“, meldete sich Einwohner Elmar Stertenbrink zu Wort. „Dass das nicht der große Wurf wird, ist klar — spätestens nach der letzten Viertelstunde. Ich erwarte als Bürger ein positives Ergebnis nach der Sommerpause.“

Dass sie zu einstimmigen Ergebnissen in der Lage sind, bewiesen die Fraktionen bei anderen Themen. So lehnten sie die Wiederwahl von Heribert Schiefer als Kämmerer einstimmig ab und entschieden, dass der Leiter der Kämmerei, Thorsten Schmitz, zum neuen Kämmerer bestellt wird. Die Stelle eines Dezernenten — die zurzeit von Schiefer besetzt wird — wird neu ausgeschrieben und dem Aufgabenfeld Jugend, Soziales, Kultur, Schule und Sport zugeordnet.