Radfahrer sollen Tipps geben

Erkrath soll im kommenden Jahr ein Radverkehrskonzept erhalten. Dafür werden die Bürger um Anregungen und Hinweise gebeten.

Erkrath. Spätestens nachdem der Fahrradklima-Test des Allgemeinen Deutschen Fahrradclub (ADFC) die Situation für Radfahrer in Erkrath mit einem schmalen „ausreichend“ bewertet hat, ist klar, dass in Sachen Radwege und Infrastruktur für Radfahrer noch einiges getan werden muss.

Das haben auch die Politiker in der Stadt erkannt und ein Ingenieurbüro mit dem Erstellen eines Radverkehrskonzeptes für Erkrath beauftragt. Während die beauftragten Fachleute zum Auftakt Grundlagendaten von der Stadt erfassen und auswerten, sollen auch die Bürger zu Wort kommen, sich mit Kritik, Anregungen und konkreten Verbesserungsvorschlägen zum Radverkehrsnetz einbringen.

„Radfahren bedeutet nachhaltige und zukunftsfähige Mobilität in Alltag und Freizeit. Die Stadtverwaltung Erkrath möchte daher gemeinsam mit ihren Bürgern Radfahren in Erkrath attraktiver machen, so dass Alle noch öfter zum Fahrrad greifen“, heißt es in einem Aufruf der Stadt an die Bürger, sich aktiv einzubringen. Das Fahrrad soll künftig ein starker Partner der Multimodalität (Rad — Bus — Bahn — zu Fuß gehen — Kfz) sein. Ab sofort können sie dafür auf der Homepage der Stadt unter „Aktuelles“ ihre Anregungen in einen Fragebogen eintragen oder das Papier bei der Stadtverwaltung telefonisch anfordern (siehe Infokasten).

Abgefragt werden bis zum 22. September Hinweise und Verbesserungswünsche zu den Themen Radwege/Schutzstreifen/Radfahrstreifen, Kreuzungsbereiche, Wegweisung, Fahrradparken und Service. „Die Anregungen geben wir dann an das Ingenieurbüro weiter“, sagt Ralf Kentgens, Leiter der Straßenverkehrsbehörde. Er versichert: „Wir achten auf den Datenschutz, die Antworten werden anonymisiert erfasst.“ Name, Anschrift und E-Mail-Adresse können, müssen aber nicht angegeben werden.

2012 hatte der ADFC 69 Erkrather befragt. Sie bewerteten unter anderem den Winterdienst auf Radwegen (4,92), die Breite der Radwege (4,5), die Streckenführung an Baustellen (4,85) und die Oberfläche der Radwege (4,49) negativ. Das sind vier der insgesamt 32 Kategorien. Die Erkrather haben 16 davon mit der Note Vier und schlechter bewertetet. Eine Eins ist nicht dabei. Mit einer Zwei bewerteten die Befragten den „Spaß am Radfahren“, die Kategorie „Erreichbarkeit des Stadtzentrums“ und das „zügige Radfahren“. Kategorien, die den Zustand betreffen, den die Radfahrer hier vorfinden, schneiden im Fahrradklimatest durchweg schlechter ab.

Jetzt bleibt abzuwarten, welche Anregungen und Verbesserungsvorschläge die Umfrage der Stadt auflisten wird. Sie sollen mit dem planerischen Wissen der Fachleute aus dem Ingenieurbüro in Vorschläge zur Optimierung des Radverkehrs münden. „Unser Ziel ist es, diese Vorschläge in den kommenden Jahren umzusetzen“, heißt es aus dem Rathaus.