Erkrath Das Pose-Haus soll verkauft werden
Erkrath. · Die Wohnanlage an der Bachstraße 7 ist in die Jahre gekommen. Eine Sanierung ist zu teuer, Mieter sollen umgesiedelt werden.
Bis auf den Aufzug, dessen Funktionsfähigkeit für Senioren enorm wichtig ist, wurde in den letzten 13 Jahren nichts mehr Wesentliches im Haus Bachstraße 7 der Reinhard-Pose-Stiftung erneuert. Entsprechend sieht es in den Fluren und Wohnungen der Einrichtung für günstiges Seniorenwohnen aus: abgewetzte Böden, abgewohnte Küchen und Bäder.
Auch energetisch ist das Gebäude mit einfach verglasten Fenstern, ungedämmter Fassade, überholter Elektrik und einer alten Heizungsanlage von gestern – und mit den Mitteln der Stiftung, die noch 800 000 Euro besitzt, nicht mehr zu sanieren, sagt Bürgermeister Christoph Schultz.
Gemeinsam mit Stadtkämmerer Torsten Schmitz bildet er nach den Vorgaben der Stiftungssatzung den Vorstand. Beide sind sich einig: Weil die nötige Kernsanierung, für die 2,7 Millionen Euro veranschlagt werden, nicht zu stemmen ist, soll die Anlage verkauft und die Stiftung in eine Kapitalstiftung verwandelt werden, deren Erträge wieder für günstiges Seniorenwohnen ausgegeben werden beziehungsweise den jetzigen Bewohnern und Stiftungsnutznießern zugute kommen.
Da, wie Christoph Schultz betont, eine „tragfähige Lösung“ gefunden werden müsse, die nicht zulasten der derzeitigen Mieter gehen dürfe, komme für eine Übernahme nur ein nicht primär auf Gewinn ausgerichteter Partner infrage, also kein Investor. Erste Gespräche hätten ergeben, dass die Wohnungsbaugenossenschaft Erkrath (WBG) Interesse an der sozialverträglichen Übernahme des Objekts habe.
Allerdings räumt Detlef Ehlert vom WBG-Vorstand ein: „Sanieren geht wegen der Kosten gar nicht. Aber das Grundstück ist natürlich als potenzielles Bauland für neue Projekte attraktiv.“ Zuvor müsste die Genossenschaft allerdings für alle Bewohner der Bach-
straße 7 neue, erschwingliche Unterkünfte im WBG-Bestand suchen.
Von den rund 40 Wohnungen in dem 1972 errichteten Haus sind derzeit noch 30 Wohnungen belegt, alle anderen wurden wegen schlechten Zustands schon nicht mehr weiter vermietet.
Gegründet wurde die Stiftung 1968 von Meta-Gertrud Pose, der Witwe von Reinhold Pose, Gründer des Edelstahlwerks Pose-Marré. Sie erkannte, dass nicht so betuchte älteren Leute zunehmend Probleme hatten, geeignete und günstige Wohnungen zu finden, in denen sie ihren Lebensabend verbringen konnten. Hier wollte Meta-Gertrud Pose mit der Stiftung für Abhilfe sorgen.