Rentnerin gründet Tagespflege

Cäcilia Haverkamp (69) hatte die Idee für die Einrichtung.

Foto: D. Janicki

„Ich mach das“, sagte sich Cäcilia Haverkamp und setze ihren Plan, die erste Seniorentagespflege-Einrichtung in Erkrath zu gründen im vergangenen Jahr gemeinsam mit zwei Mitstreiterinnen um. Einigen Erkrather dürfte die 1946 geborene, examinierte Altenpflegerin bekannt sein, hat sie doch mehr als zehn Jahre das CBT-Haus an der Kirchstraße geleitet.

Auch ihre Mitgründerinnen gehörten damals schon zu ihrem Team. Denn allein hätte Cäcilia Haverkamp, für die „die Tagespflege die schönste Form der Altenpflege ist“, den Schritt in die Selbständigkeit nicht gewagt. „Nach meiner Pensionierung habe ich mich in der Quartiersarbeit engagiert, aber schnell gemerkt, dass es als Einzelperson ohne Institution im Hintergrund schwer ist, da etwas zu bewegen.“ So kam ihr die Idee, eine Einrichtung zu eröffnen, in der unter der Woche Senioren, die noch zu fit für den Umzug ins Heim sind, aber ohne Hilfe im Alltag auch nicht mehr zurecht kommen, eine kompetente Betreuung zuteil wird.

Geeignete Räume für bis zu 20 an Demenz erkrankte Besucher fand das Trio an der Morper Allee im Obergeschoss des Neubaus am S-Bahnhof. Seit der Eröffnung im Oktober habe sie ihre Entscheidung noch keinen Tag bereut, erzählt die 69-Jährige, die für Verwaltung, Finanzen und Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Ulrike Parlow-Hagen als ausgebildete Gerontopsychatriefachkraft setzt die inhaltlichen Schwerpunkte in der Arbeit mit den Besuchern um und Valentina Deperschmitt ist für den Bereich Pflege verantwortlich.

Eigentlich habe sie gar nicht mehr voll mitarbeiten wollen, bekennt Haverkamp, doch: „Ich stamme aus einem Geschäftshaushalt, wo wir Kinder von klein auf gewohnt waren, Aufgaben zu übernehmen. Das hat mich geprägt und ist auch jetzt noch so.“

Dass sie erst, nachdem ihre drei Söhne groß genug waren, mit der Ausbildung zur Pflegekraft begonnen hat, habe auch Vorteile gehabt. „Sicher haben mir meine Erfahrung in der ehrenamtlichen Arbeit, zum Beispiel im Vorstand eines Schwimmvereins oder im Kindergartenrat, geholfen, bereits zwei Jahre nach meinem staatlichen Examen die Leitung eines Altenheims angeboten zu bekommen“, erzählt Haverkamp zum beruflichen Werdegang.

Dem hat sie nun mit der Gründung der SenTa Seniorentagespflege ein weiteres Kapitel hinzugefügt.