Rote Ampel für mehr Sicherheit

Die „Alles-Rot-Schaltung“an der Sedentaler Straße schreckt vom Rasen ab.

Erkrath. „Warum bloß zeigt die Ampel an der Sedentaler-/Ecke Rankestraße ständig Rot?“, fragt WZ-Leser Jürgen Hampel. „Und das, obwohl weder ein Fußgänger die Straße überqueren will noch ein Auto in Sichtweite ist oder gar aus der Querstraße kommt.“ Für den Hochdahler und Vorsitzenden des Bürgerbusvereins ein Unding. „Dabei sollte ich so eine Stelle doch lieber sprit- und abgassparend passieren — und nicht selbst sonntagsmorgens um 8 Uhr gestoppt werden“, findet er. „Zumal mancher Autofahrer beim Umspringen auf Grün umso mehr losstocht.“

„Das ist eine so genannte Alles-Rot-Schaltung“, erklärt Erkraths Tiefbauamtsleiter Heinz-Peter Heffungs. „Und absolut gewollt.“ Dass die Anlage ständig Rot zeige, habe nichts damit zu tun, dass die Stadt Autofahrer ärgern wolle, sondern diene einzig und allein der Sicherheit.

Die gut ausgebaute Sedentaler Straße verleite nämlich zu einem schnelleren Fahren, so Heffungs. „Vielleicht wird dort nicht gerast, aber oft genug dürfte die Tachonadel jenseits der erlaubten 50 Stundenkilometer liegen.“ Und genau da, so der Tiefbauamtsleiter, komme die „Alles-Rot-Schaltung“ zum Einsatz: Sie sorge dafür, dass der Fuß zwischenzeitlich vom Gaspedal genommen werde. „Das Rezept hat sich bewährt“, sagt Heinz-Peter Heffungs. „Und es wird in jedem Fall weiter verfolgt.“

Außerdem springe die Ampel sofort um, sobald sich ein Auto nähere oder die Induktionsschleifen passiere beziehungsweise ein Fußgänger den Ampelknopf betätige. „In diesen Augenblicken funktioniert die Anlage dann wie jede andere auch“, so Heffungs.

Apropos Ampelschaltung: Wie sieht es mit einer Abschaltung einiger Anlagen aus — zumindest in den Nachtstunden? „Natürlich gab und gibt es solche Überlegungen“, erklärt der Tiefbauamtsleiter und verweist auf einen entsprechenden Vorstoß der BmU-Fraktion im Frühjahr.

Damals hatte Fraktionschef Bernhard Osterwind im Haupt- und Finanzausschuss einen Vorschlag von Friedhelm Douven aufgegriffen. Dieser sei stark nach Düsseldorf orientiert und würde bei Fahrten von und in die Landeshauptstadt die vielen Ampeln auf Erkrather Stadtgebiet für den „relativ geringen Verkehr“ als sehr hinderlich empfinden. Die Stadt würde die Betriebs- und Wartungskosten der Ampeln sparen, das Verhalten „durch Rücksichtnahme der mündigen Verkehrsteilnehmer untereinander“ verbessern und die Reduzierung von Schadstoffemmissionen genauso fördern wie einen reibungslosen Verkehrsfluss.

Douven hatte auf der Internetseite der BmU vorgeschlagen, Ampeln abzuschalten, Rechts-vor-Links-Regelungen einzuführen und dort, wo es sinnvoll ist, Hauptstraßen mit Vorfahrtsschildern einzurichten.

„Mittlerweile hat uns die Verwaltung glaubhaft versichert, dass eine Abschaltung nicht sinnvoll ist“, so Bernhard Osterwind am Freitag. Die Stadt greife bei ihrer Begründung aus Erfahrungen anderer Städte zurück. Dort seien die Unfallzahlen nach oben geschnellt, weil abgeschaltete Kreuzungen in der Nacht oft mit zu hoher Geschwindigkeit abgefahren würden — und es dann krache, so der BmU-Chef.

Trotzdem abgeschaltet beziehungsweise sogar demontiert wird in Kürze die Ampel vor der Sparkasse an der Hochdahler Hauptstraße. „Mit der Fertigstellung der L 403n ist diese Ampel in der Tat überflüssig“, so Heinz-Peter Heffungs.