Bildung in Erkrath Sozialdemokraten fordern mehr Klarheit beim Homeschooling

Erkrath. · Die SPD fühlt sich von der Verwaltung mit Berichten über Bestellungen abgespeist. Ihr fehlen Informationen darüber, wer sich um die Einrichtung der Geräte und die Betreuung der Nutzer (Schüler und Lehrer) kümmert.

Wegen der anhaltenden Corona-Pandemie und dem damit einhergehenden Lockdown sind die Schulen weiterhin geschlossen. Beim Homeschooling gehen die Schüler zuhause oftmals mit ihren Eltern den Unterrichtsstoff durch.

Foto: dpa/Roland Weihrauch

 In seltener Einigkeit hatte Erkraths Politik Ende Mai 2020, nach dem ersten Lockdown, von der Verwaltung gefordert, dass den Schulen – unter Ausschöpfung aller Fördermöglichkeiten – Mittel bereitgestellt werden, um bedürftige Schüler leihweise mit Endgeräten zur Nutzung zu Hause oder in der Schule zu versorgen. Auch die dazugehörige Unterstützung (Zugang zum Internet, Installation, Einführung in die Bedienung) sollte sichergestellt werden, forderte die Politik, nicht zuletzt unter dem Eindruck vieler Lehrer und Eltern, die auf eklatante Lücken in Sachen Digitalisierung hingewiesen hatten.

Zwischenzeitlich hat sich etwas getan. Mitte November wurde die Politik informiert, dass die Stadt den Gerätebedarf der Schulen abgefragt und die Aufträge vergeben habe. Es handele sich um 256 iPads für den Grundschulbereich und 650 Laptops, im Wesentlichen bestimmt für weiterführende Schulen. Für Lehrkräfte gebe es bald zusätzlich 154 iPads und 238 Laptops. Alle Geräte stünden Ende November in Erkrath bereit, die Ausgabe erfolge durch die Schulen.

Am vergangenen Montag ist in den Schulen der Unterricht auf Distanz gestartet, die SPD vermisst noch Informationen dazu: „Als Stadtrat schwimmen wir derzeit, wir wissen nicht, wie weit die Vorbereitungen gediehen sind. Das ist nicht gut“, kritisieren Detlef Ehlert und Sandra Gehrke von der SPD-Ratsfraktion. Der Schulausschuss sei zuletzt damit abgespeist worden, was an Gerätebestellungen erfolgt sei. Ansonsten habe sich die Abteilungsleitung auf Formalaussagen zurückgezogen.

 „So geht das nicht, meinen wir“, heißt es in einem Schreiben der Partei an den Bürgermeister, die Schulverwaltung und die Ratsfraktionen. „Unverzüglich“ müsse berichtet werden, an welchem Schulstandort welche Bestellungen für Endgeräte erfolgt und bedient worden wären, welche Infrastruktur-Ausstattungen der Schulen nach ihren dazugehörigen Entwicklungsplänen ansonsten erfolgt seien und was insgesamt installiert worden sei.

Wie werden in Erkrath die Hardwaregeräte so konfiguriert, dass sie herausgegeben und/oder in der Schule genutzt werden können, fragt die SPD. Ihren Informationen nach liege ein Großteil der iPads und Laptops „irgendwo hoffentlich möglichst sicher in irgendwelchen Schulräumen“, weder die Kinder noch die Lehrkräfte hätten derzeit etwas davon.

Fragen sollen beim Schulausschuss geklärt werden

Was tut die Verwaltung, um die vorhandenen Geräte zu konfigurieren und was ist vorgesehen, um den Betrieb der Geräte dauerhaft zu unterstützen? „Aus unserer Sicht geht es dabei eben nicht nur um einmaliges Aufspielen von Programmen, sondern auch um die dauerhafte Begleitung und Überprüfung bzw. Zurücksetzung der Computer zum Ausschluss von Schadsoftware oder zur missbräuchlichen Nutzung der Geräte. Was ist da von der Verwaltung als Betreuungspotenzial stellenplanmäßig identifiziert worden? Sind weitere Stellen oder Auftragsvergaben an örtliche Dienstleister vorgesehen?“ – Die Fragen werden in der Schulausschuss-Sitzung am 26. Januar eine Rolle spielen.