Stadt stellt Steinhof-Baupläne vor

Drei Grundstücke bieten Platz für ein Hotel, Gewerbe und Wohnungen.

Erkrath. Die Stadt möchte eine Fläche am Steinhof in Alt-Erkrath für gewerbliche Nutzung freigeben. Nachdem im Planungsausschuss im September Wünsche nach einer frühen Bürgerbeteiligung laut geworden waren, trug die Verwaltung dem nun Rechnung und lud zu einer Infoveranstaltung ins Rathaus ein. Konkret geht es um ein dreigeteiltes Areal, das sich südlich an die Straße Steinhof anschließt und zwischen einer landwirtschaftlich genutzten Fläche im Westen und dem Wohngebiet Am Mergelsberg im Osten liegt.

Für die drei Grundstücke sind die Planungs- und Genehmigungsverfahren unterschiedlich weit fortgeschritten. Das gesamte Areal ist seit Jahrzehnten als Industriegebiet ausgewiesen, wurde aber nur extensiv genutzt. Wegen der Nähe zur Wohnbebauung wäre eine industrielle Nutzung nicht realisierbar, daher soll es nun durch eine Bebauungsplanänderung in ein Gewerbegebiet umgewidmet werden. Auf dem nördlichen Teilstück „Steinhof 16“ könnte ein Hotel entstehen. Dafür gab es 2004 bereits einen Bauvorbescheid, der jedoch keine weiteren Details regelte. Konkrete Pläne eines Investors liegen hier noch nicht vor.

Für das mittlere Teilstück „Steinhof 12“ ist die Planung deutlich weiter fortgeschritten. Auch hier soll ein Hotel entstehen, das Genehmigungsverfahren läuft bereits und artenschutzrechtliche und immissionsbezogene Prüfungen sind bereits erfolgt. Das Hotel soll 83 Zimmer groß werden und ausreichend Stellplätze ebenerdig oder mit einem zusätzlichen Parkdeck erhalten. Noch konkreter ist das Bauvorhaben für das südliche Teilstück. Hier liegen bereits ein Grundsatzbeschluss und vorzeigbare Entwürfe eines Architekturbüros vor. Demnach sollen dort neun Einheiten für kleine Gewerbebetriebe entstehen, die sich in einheitlicher Bauweise um eine von Norden kommende Privatstraße gruppieren.

Jede Einheit soll rund 300 Quadratmeter Gewerbefläche im Erdgeschoss und 150 Quadratmeter Wohnfläche im Obergeschoss, die ausschließlich von der Familie des Betriebsinhabers bewohnt werden soll, bieten. Die Verwaltung betont, dass die Gemengelage aus Wohnen und Gewerbe unproblematisch sei, solange nur „nicht-störende“ Gewerbearten angesiedelt werden. Das könnten Handwerksbetriebe ohne laute Maschinen sein, aber auch Physiotherapeuten oder Ingenieurbüros.

Die bei der Infoveranstaltung anwesenden Anwohner äußerten Fragen und Bedenken zur verkehrstechnischen Erschließung, zur topographischen Situation (Hochwassergefahr) und zum Artenschutz. Einige zweifelten, ob es in Erkrath genug Nachfrage nach Hotelbetten gebe und diese nicht am Ende zu Flüchtlingswohnungen umgenutzt würden. Viel Zuspruch gab es für den Handwerkerhof. Immobilien in dieser Art und Größe seien genau das, was viele Familienbetriebe suchten, bemerkten anwesende Handwerksmeister.

Bürgermeister Christoph Schultz warb um Verständnis, dass zu diesem frühen Zeitpunkt noch nicht alle Detailfragen beantwortet werden könnten. Insgesamt fühle man sich mit dieser Infoveranstaltung von der Stadt „gut betreut“, lobte eine Bürgerin.