Stadtentwicklungskonzept: Chancen für Unterfeldhaus
Bürger diskutieren über Möglichkeiten, den Stadtteil attraktiver zu machen.
Erkrath. Die Unterfeldhauser sollen laut werden, ihre Wünsche für den kleinsten Erkrather Stadtteil klar und deutlich formulieren, aber auch Kritik üben. Beispielsweise an einem fehlenden Versammlungsraum, am ungepflegten Erscheinungsbild des Industriegebiets und an fehlenden Kulturangeboten.
„Werben Sie für die Beteiligung am Stadtentwicklungskonzeptes“, haben Mittwochabend Barbara Geiss-Kuchenbecker und Wolfgang Haase an die Frauen und Männer, die der Einladung in die Räume des OCE (ehemals Bast-Bau) am Niermannsweg gefolgt waren, appelliert.
Der erste Vorsitzende von Unterfeldhaus-Aktiv, seine Stellvertreterin und ihre Mitstreiter im Verein wollen sich aktiv am Stadtentwicklungskonzept beteiligen. Aber: „Es ist wichtig, dass Sie als Bürger die Termine wahrnehmen“, sagte Haase. „Wir als Verein regeln das nicht für Sie.“
Bei den Vorteilen des Stadtteils waren sich die Anwesenden schnell einig: Unterfeldhaus liegt im Grünen, ist sehr gut an die Autobahn und den öffentlichen Nahverkehr angebunden, bietet Schulen und Kindergärten und eine insgesamt hohe Lebensqualität. „Aber der Zusammenhalt der Menschen hier ist verloren gegangen“, bedauerte Ilse Kretschmer von Unterfeldhaus-Aktiv. „Je größer die Kinder, desto schlafstädtischer wurde es hier.“
Der demografische Wandel ist in Unterfeldhaus deutlich spürbar. Lebten dort in Spitzenzeiten 6500 bis 7000 Menschen, sind es aktuell nur noch etwa 5500. „Die Infrastruktur, und damit meine ich auch Schulen und Kindergärten, drohen wegzubrechen, wenn es keinen Anreiz für junge Familien gibt“, sagte Haase.
Dafür müsse es aber entsprechende Angebote geben, gab Inge Kretschmer zu bedenken und verwies auf das Fehlen von Plätzen in Kitas und in der Betreuung der Grundschule. „Dort gibt es 30 Plätze, der Bedarf ist aber doppelt so hoch“, sagte sie.
Auch die Belebung leerstehender Räume und Gebäude wurde aus dem Kreis der Besucher vorgeschlagen. Karl-Heinz Eickholt verfolgt die Idee eines Mehrgenerationenhauses, das sich in einer Immobilie wie der direkt neben dem Aldi-Markt einrichten ließe.
Eine „Grundgepflegtheit“ für das Gewerbegebiet forderte Besucherin Ulla Grimm. „Ich wünsche mir eine planungsrechtliche Strukturierung, damit sich dort nicht Bauchläden zwischen Weltunternehmen tummeln.“