Stellarium will neuen Projektor anschaffen
Das neue System, das der Erkrather Sternwartenverein im Blick hat, heißt „Digistar 6“ und kostet 300 000 Euro. Der Kreis Mettmann wird eine Hälfte finanzieren, Spender sollen die andere Hälfte übernehmen.
Erkrath. Wenn das Stellarium im Bürgerhaus Hochdahl im nächsten Jahr seinen 50. Geburtstag feiert, dann soll ein ganz besonderes Geschenk ausgepackt werden. Der große Wunsch des gemeinnützigen Vereins Sternwarte Neanderhöhe heißt „Digistar 6“ und wird von Evans & Sutherland in Salt Lake City in den USA hergestellt.
Kurz gesagt: Der „Digistar 6“ ist der Hammer. Für den Anschaffungspreis in Höhe von rund 300 000 Euro können die Besucher sich auf ein interaktives Echtzeit-3D-Computergrafik-System freuen, das mit Ganzkuppel-Rendering, Video Playback, Echtzeit-Astronomie und digitaler Surround-Sound arbeitet. Zu viel Technik in zu wenigen Worten? Der Digistar 6 erzeugt eine Umgebung, die das Publikum mit Bildern und Klängen regelrecht einkreist. Man kann auf dem Sessel sitzend durch den Weltraum reisen und Planeten erkunden.
Aber sowas gibt es doch schon im Stellarium? Stimmt, nach dem Brand im Bürgerhaus Hochdahl hat das Stellarium mithilfe von Stadt, Kreis und zahlreichen Spendern im Jahr 2008 einen 3D-Projektor-System angeschafft. Mit bis zu 800 Veranstaltungen im Jahr erreicht das Stellarium etwa 23 000 Besucher. Einen großen Anteil machen Schul- und Vorschulgruppen aus. Großer Vorteil — und das gibt es so auch nur in Erkrath — ist die Live-Moderation. So können die Moderatoren auf Publikumswünsche eingehen.
Doch die Technik aus dem Jahr 2008 ist noch keine zehn Jahre später bereits veraltet. Die Herstellerfirma hat angekündigt, 2018 den technischen Support einzustellen. Darüber hinaus ist die Software, um etwas neue oder eigenen Produktionen zu erstellen, sehr schwierig zu programmieren. Dazu kommt: Aufgrund ihres Alters sind die Projektoren störanfällig und die Bildbrillanz lässt nach. Das neue System besteht aus nur zwei Projektoren, statt wie bislang sechs. Das sorgt dafür, dass weniger Übergangsstellen im projizierten Bild zu sehen sind. Darüber hinaus werden Bildverzerrungen an der Kuppel automatisch korrigiert. Und: Die Projektionsfläche deckt 200 Grad ab, bislang waren es nur 180 Grad. So wird die Ansicht aus der ersten Reihe verbessert, das Raumflugerlebnis authentischer.
.„Es ist so wie bei einem PC, der kommt auch in die Jahre“, sagt Hendrik Foth, der seit 1987 im Stellarium arbeitet. Das Stellarium möchte gerne Schritt halten und auf die neue Technik umrüsten. Aus eigenen Mitteln kann der Verein die 300 000 Euro nicht aufbringen. Der Kreis Mettmann beabsichtigt, die Anschaffung und Einrichtung der neuen Technik mit 150 000 Euro zu bezuschussen. Die Vorlage wurde im Ausschuss für Kultur zur Kenntnis genommen. „Jetzt fehlen aber noch die anderen 150 000 Euro“, sagt Peter Richter vom Vorstand des Sternwartenvereins. In den nächsten Wochen will er Werbung machen für das neue Projekt und vor allem Unternehmen und auch Sparkassen ansprechen. Foth und Richter sind zuversichtlich, dass man mögliche Sponsoren überzeugen kann. Wer sich mit einem Geldbetrag beteiligen möchte, kann sich per E-Mail an Peter Richter wenden.
richter@montan.de