Theatergruppe Spotlight begeistert mit viel Leidenschaft
Laienschauspieler bieten eine neue Version von Molières Komödie.
Erkrath. Wer kennt es nicht? Man möchte immer mehr haben als man hat, möchte stets besser sein als man ist. So geht es auch Monsieur Jourdain, einem wohlhabenden Bürger, der so gerne dem Adelsgeschlecht angehören würde. Was tut man dann nicht alles dafür, um die Welt davon zu überzeugen, dass man einen Titel verdient hätte?
Molières Komödie „Der Bürger als Edelmann“ wurde 1670 uraufgeführt, nun brachte die Theatergruppe Spotlight der evangelischen Kirche im Joachim-Neander-Haus eine neue Version des Klassikers auf die Bühne. Das Stück hat seit seiner Entstehung nicht an Aktualität verloren — Grund genug für das Spotlight-Team, sich an eine neue Umsetzung der Geschichte zu wagen.
Um sich in den Adel emporzuheben, besorgt Monsieur Jourdain sich neue Kleider und sucht die Freundschaft des Grafen Dorante. Mit beidem erntet er nur Hohn und Spott bei seiner Frau und dem Hausmädchen Nicole. Jourdain hat sich in die schöne Marquise Dorimène verliebt, der Graf soll ihm helfen, ihr Herz zu gewinnen. Dieser hat jedoch seine eigenen Interessen im Sinn: Er ist nicht nur auf das Vermögen des Herrn Jourdain aus, sondern möchte ebenfalls um die Hand der Dame anhalten.
Bei der gelungenen Inszenierung war das Lachen vorprogrammiert. Denn dann gibt es auch noch die Tochter von Herrn Jourdain, Lucile. Sie hat in Cléonte ihren Mann gefunden, Jourdain lehnt ihn aber strikt ab, weil dieser kein Edelmann ist.
Natürlich weiß das Theater dieses Problem zu lösen, beziehungsweise Covielle, der Diener Cléontes, weiß das Problem zu lösen. Rasch hat er ein paar orientalische Kostüme besorgt und die nötigen Türkischkenntnisse erlernt. Ein sehr adliger Großtürke ist nämlich zu Besuch und stellt der Familie seinen Sohn vor. Monsieur Jourdain ist hin und weg und möchte seine Tochter sofort „mit dem Sohn des Großtürken verheiraten.“
Das Publikum belohnte die Schauspieler mit tosendem Applaus für die gelungene Aufführung. „Das Engagement der Gruppe ist beeindruckend“, sagt Inge Buddenberg, „sie geben alles.“ Auch Besucherin Christa Vogel lobt: Die Akteure „spielen mit viel Leidenschaft. Großartig.“ Eine weitere Aufführung folgt am Samstag um 19 Uhr im Joachim-Neander-Haus. Karten gibt es für zehn Euro unter der Telefonnummer 0211/9252720. Red