Tierhasser verletzt Hunde
Mindestens ein Hund hat mit Nägeln gespickte Köder in Erkrath gefressen.
Erkrath. Hundehalter in Erkrath bleiben in Alarmbereitschaft: Am Montag hat die Hochdahlerin Antje Finsterbusch beim Spaziergang mit ihrem Basset Kathy an der Eduard-Daelen-Straße in Trills Tierköder gefunden.
„Die waren so klein, die habe ich im Gras kaum gesehen“, sagt sie. Nur weil ihre Hündin so interessiert im Grün schnüffelte, habe sie die zentimetergroßen Speck- und Käsewürfel, in denen kleine Nägel steckten, überhaupt gefunden.
„Ich habe alle aufgesammelt und am Abend die Polizei informiert“, sagt sie. „Das ist fies. Da hat jemand wirklich böse Absichten.“ Ob ihr Hund einen der Köder geschluckt hat, weiß sie nicht. „Ich versuche es mit Sauerkraut“, sagt sie.
Sauerkraut hat Tierärztin Nicole Clemens von der Tierarztpraxis Hoffmann und Metzger auch dem Hund eines weiteren Halters „verschrieben“, der definitiv einen der Köder gefressen hat. Sie hat das Tier geröntgt und im Darmtrakt zwei Nägel entdeckt.
Weil es dem Hund aber verhältnismäßig gut geht, „versuchen wir es erst einmal auf dem natürlichen Weg“, erläutert sie. Der Hund bekommt auch Sauerkraut, das sich um die Nägel schlingen soll. „Hilft das nicht, muss operiert werden.“
Nicole Clemens arbeitet seit anderthalb Jahren in der Hochdahler Praxis, dies ist bislang ihr erster Fall von Tierködern. „Ich habe vorher in Westfalen gearbeitet, dort kam das phasenweise immer wieder vor“, sagt sie.
So sieht es auch die Polizei. „Es kommt immer mal wieder vor“, sagt Nicole Rehmann, Sprecherin der Polizei im Kreis Mettmann. „Seit Jahresbeginn liegen uns drei Fälle von ausgelegten Tierködern vor. „Die Hundehalter informieren uns, aber eine Anzeige liegt bislang nicht vor“, sagt sie. „Und weil es keine Anzeige gibt, können wir auch nicht weiter ermitteln.“
Dennoch haben sich Beamte gestern an der Eduard-Daelen-Straße umgeschaut, konnten aber weder weitere Köder noch Hinweise auf den vermeintlichen Tierhasser finden.