Timocom: 300 neue Arbeitsplätze für Erkrath
Die Mitarbeiter der Firma Timocom feiern am Freitag ihren Einzug.
Erkrath. Am Freitagabend wird gefeiert. Den Nachbarn haben „Die Timos“ schon mit einem Zettel im Briefkasten Bescheid gesagt: Zwischen 18 und 1 Uhr kann es etwas lauter werden. Grund für eine ordentliche Party gibt es genug. Anfang des Monats haben die mehr als 300 Mitarbeiter den „TiComplex“ an der Bessemer Straße in Hochdahl bezogen.
Auf dem rund 12 200 Quadratmeter großen Grundstück entstand ein fünfgeschossiger Neubau mit 7200 Quadratmetern Nutzfläche. Die Angestellten genießen durch die verglaste Außenfassade einen herrlichen Fernblick — an klaren Tagen bis weit über Köln hinaus. Rund 23,5 Millionen Euro investierte der IT Dienstleister für die Transport- und Logistikbranche in das Bürogebäude. Damit dürfte Timocom nun Erkraths größter Arbeitgeber sein.
Stadtverwaltung, Politik und Wirtschaftsförderung haben alle möglichen Anstrengungen unternommen, um den zunächst umstrittenen Neubau zu verwirklichen. Denn Gewerbeflächen in dieser Größe gibt es in Erkrath eigentlich gar nicht. Geplant war ursprünglich, auf dem Gelände Grundstücke zusammen zu legen.
Mehr als 2,5 Jahre zogen sich die Verhandlungen mit der Stadt hin, beinahe wäre der Neubau gescheitert. Mit einer Änderung des Baurechts und der damit dann erlaubten Fünf-Geschossigkeit des Gebäudes ist man Timocom entgegen gekommen. Am Ende waren auch die Naturschützer zufrieden, weil so am Rande des Neandertals weniger Fläche versiegelt wurde, als ursprünglich mal vorgesehen.
Warum die Firma überhaupt nach Erkrath gezogen ist? Firmensprecher Marcel Frings spricht von einem „Herzenswunsch des Firmengründers“. Er soll aus Erkrath stammen und sich gewünscht haben, der Stadt durch die Ansiedlung von Arbeitsplätzen etwas zurückgeben zu können.
Firmen-Sprecher Frings sagt ganz klar: „Wir sind ein Erkrather Unternehmen“. So nehme man bereits seit zwei Jahren am Aktionstag der Wirtschaft teil und habe im Vorfeld viel dafür getan, dass sich die Mitarbeiter in Erkrath integrieren.
Das Bürohaus wird ohne eine klassische Heizung oder Klimaanlage auskommen. Die Geothermie-Anlage wird das Gebäude mit Frischluft und Wärme versorgen. Das Beheizen und Kühlen des Gebäudes erfolgt mittels Erdwärme.
Das Unternehmen Timocom Soft- und Hardware wurde 1997 gegründet. Haupteinnahmequelle dürfte die Fracht- und Laderaumbörse „TC Truck & Cargo“ sein. Dort stellen täglich rund 85 000 Nutzer bis zu 300 000 Angebote ein. So ist es etwa für Spediteure möglich, Leerfahrten ihrer Lkw in ganz Europa zu vermeiden. Timocom ist in 44 europäischen Ländern vertreten. Die IT-Lösungen wiederum gibt es in 24 Sprachen.