Großer Forscherdrang an der Kinderuni
In der Preisträger-Kita Sandheide experimentierte gestern Thomas Wergen von Evonik Young Spirit mit Kindern.
Erkrath. In der evangelischen Kindertagesstätte Sandheide wissen die Kinder jetzt, wie man Parfüm herstellt und warum Windeln so viel Flüssigkeit aufnehmen können. Nicht dass die Erkrather Kita-Kinder noch Windeln trügen. Sie sind vielmehr bereits routinierte Kinderuni-Forscher.
Denn beim Kinderuni-Forscher-Wettbewerb, der alljährlich von dem Essener Chemiekonzern Evonik zusammen mit der Rheinischen Post durchgeführt wird, haben die Sandheider Kita-Kinder und ihre Erzieherinnen den 1. Preis gewonnen.
Der bestand aus der Gewinnsumme von 2500 Euro sowie der Teilnahme an der riesigen Kinderparty in der Essener Evonik-Zentrale. Die Gewinner dieses seit etwa zehn Jahren durchgeführten Projektes sind natürlich die Kinder. Sie werden spielerisch herangeführt an wissenschaftliche Experimente, die Spaß machen. Mit kleinsten Hilfsmitteln haben die Kinder „Aha“-Erlebnisse, die sie hoffentlich nie vergessen.
Thomas Wergen, ein sogenannter Evonik Young Spirit Pate, war gestern nach Sandheide gekommen, um mit den Kindern zu experimentieren, leicht Verständliches für die Kleinsten, Anspruchsvolleres für die Vorschulkinder. Unterstützt wurde er bei seiner Arbeit von Irina Zeiser. Sie wird bei Evonik zur Chemielaborantin ausgebildet. Zusammen mit 19 weiteren Azubis (10 Frauen und 10 Männer) hat sie ihre Ausbildung im Labor in Köln-Wesseling gerade erst begonnen. Die Kita-Chemiestunde für die Kleinsten in Erkrath verfolgte sie gespannt.
Ebenso gespannt war Emilie, das Kita-Kind. Fasziniert beobachtete sie, wie aus einem Teelöffel großen Häufchen Superabsorber-Pulver ein großer Berg wurde. Und das nur, weil sie es mit Wasser beträufelte. Und als dann das Wasser zusätzlich noch mit Tinte gefärbt wurde, machte das Ganze noch mehr Spaß.
Das verblüffende Ergebnis: Das Pulver wächst mit der Feuchtigkeitszufuhr. Das Wasser wird komplett aufgesogen. Und genauso reagieren Windeln, weil sie mit Absorber-Pulver gefüllt sind. Sie werden mit dem Urin schwer, aber sie geben keine Feuchtigkeit ab. Die größeren Kita-Kinder in Sandheide durften an diesem Forscher-Vormittag sogar ihr eigenes Parfüm herstellen.
Mit großer Geduld und kindgerecht erklärte Thomas Wergen die Arbeitsprozesse. Die Kinder durften die getrockneten Lavendelblüten mit Hilfe eines Mörsers und ein paar Tropfen Flüssigkeitsstabilisator (Erwachsenen-Geheimnis: Es war Wodka) zerkleinern, mehrmals filtern und dann als Duftwasser mit nach Hause nehmen.
Thomas Wergen erzählt, dass er mit Schulkindern auch schon einmal Hautcremes herstellt. Er habe sich zur Aufgabe gemacht, den Kindern „die Welt der Chemie nahezubringen“. Spielerisch tut er das, mit viel Einfallsreichtum und mit Geduld.
Die ganz Kleinen im evangelischen Kindergarten Sandheide durften auch experimentieren. Sie testeten den Geschmack von Salz oder Zucker und sollten mit Hilfe von Strohhalmen Seifenblasen herstellen. Wer aber aus Versehen zog anstatt zu pusten, der durfte auch testen, wie Seife schmeckt.