Corona-Krise Verein befragt Schüler zur Corona-Pandemie
Erkrath · Auf der Straße, durch Faltblätter oder am liebsten direkt in den Grundschulen: Derzeit läuft eine Umfrage als Grundlage für konkrete Hilfsangebote.
(krue) Wo drückt derzeit der Schuh bei Erkrather Schülern? Sind es fehlende Endgeräte wie Laptops oder Tabletts, fehlender oder zu langsamer Online-Zugang zuhause, wenig bis gar keine Unterstützung beim Lernen oder Konzentrationsschwierigkeiten, weil mehrere Geschwister in einem Raum lernen müssen? Das durch eine Umfrage herauszufinden, haben sich die Vereine „Du-Ich-wir“, „Füreinander“ und „Freundeskreis für Flüchtlinge“ vorgenommen.
„Wir hören immer wieder, dass es mit dem Lernen zuhause nicht klappt“, berichtet Marei Schmitz, die sich im Auftrag von „Füreinander“ in der Begegnungsstätte „Mosaik“ an der Immermannstraße um Grundschulkinder kümmert. Im Zuge der Lockerungen dürfen wieder fünf Kinder zu Hausaufgaben-Betreuung und Nachhilfe kommen.
Kinder mit Migrationshintergrund haben mehr Schwierigkeiten
Auch Dominik Adolphy, Vorsitzender von „Du-Ich-Wir“ in Trills, wo sich die Ehrenamtler hauptsächlich um Lernunterstützung für Kinder mit Migrations- und Flüchtlingshintergrund kümmern, berichtet von corona-bedingten Defiziten: „Gerade diese Kinder haben es wegen der oft fehlenden Unterstützung beim Lernen noch schwerer, bei den zusätzlichen Anforderungen des Homeschoolings mitzuhalten.“ Adolphy berichtet, dass rund 20 gespendete Laptops an die vom Verein betreuten Kinder ausgegeben werden konnten. „Wir haben beobachtet, dass Eltern mit Flüchtlingshintergrund zögern, den Vertrag für das Ausleihen eines Endgeräts von der Schule zu unterzeichnen. Das kann daran liegen, dass sie nicht verstehen, was sie da unterzeichnen sollen, oder dass sie vor der Gewährleistungsklausel zurückschrecken“, sagt Dieter Thelen vom Freundeskreis für Flüchtlinge. Daher entstand bei einem der regelmäßigen Treffen der drei Vereine die Idee, die Schüler direkt zu fragen, wo Hilfe gebraucht wird. Und jetzt wurden Kinder und Erwachsene durch „Schneemann Olaf“ an der Bushaltestelle am Europa-Platz und auf dem Hochdahler Markt auf die Umfrage und das Hilfsangebot per WhatsApp aufmerksam gemacht.
„Zur Kontaktaufnahme haben wir ein niederschwelliges Instrumentarium gewählt,“ erläutert Marc Stosberg von „Füreinander“. Er steckte am Montag im „Olaf-Kostüm“, ging auf die Kinder zu, verteile Nussriegel und stellte sich geduldig für Selfies zur Verfügung. Dennoch zeigten sich die Akteure mit der Aktion nicht völlig zufrieden. Und so wurde beschlossen, beim Schulamt nachzufragen, ob die Umfrage direkt in den Grundschulklassen durchgeführt werden könne. Lehrer könnten bei der Gelegenheit auf Kinder mit erhöhten Förderbedarf aufmerksam machen. Zusätzlich werden in Sand- und Schildsheide Faltblätter verteilt, damit möglichst viele Hinweise zu Defiziten zusammenkommen. Kontakt unter Telefon 0157/34412063.