Wenig los auf dem Martinsmarkt

Die Stände auf dem Platz an den Hochdahl-Arkaden lockten nur wenige Besucher an. Der Organisator ist enttäuscht.

Foto: Achim Blazy

Erkrath. Veranstalter Rainer Tresper ist unzufrieden. Der Martinsmarkt, der am Wochenende auf dem Platz der Hochdahl-Arkaden stattfand, lockte viel weniger Gäste an als erhofft. Gewiss, es ist noch ein kleiner Markt, der erst zum zweiten Mal stattfand. Doch angesichts der vielen Plakate, die Tresper in ganz Hochdahl geklebt hatte und angesichts sonstiger Werbung, auch in der Presse, sei die Resonanz etwas enttäuschend.

„Die Hochdahler meckern immer, dass hier nichts los sei, aber wenn mal was los ist, bleiben sie Zuhause“, kritisiert Tresper. Und wenn sie nur kurz vorbeischauten, um eine Bier oder einen Glühwein zu trinken.

So blieb für Tresper und die anderen Aussteller genug Zeit, sich gegenseitig zu besuchen und zu plaudern. Jakob Loritz (27) aus Düsseldorf betreibt zwei Imbissstände, mit denen er auf Volksfesten im Umkreis von 300 Kilometern unterwegs ist. Seine Spezialität ist die scharfe Currywurst. In drei verschiedenen Stufen bietet er sie an: Stufe 1 ist mit 35 000 bis 50 000 Scoville schon sehr scharf. Stufe 2 ist mit 100 000 bis 150 000 Scoville noch schärfer. Stufe 3 (150 000 bis 250 000 Scoville) ist eigentlich nur noch eine Mutprobe.

Ein paar hat er in Hochdahl schon verkauft. „Die Leute behaupten, das sei gar nicht so scharf, doch dann probieren sie ein Stück, lassen alles stehen und liegen und laufen weg“, schmunzelt Loritz.

Rainer Tresper, Organisator

Am Deko-Artikel-Stand von Rainer Tresper herrschte reger Betrieb. Nicht von Gästen, sondern von Kollegen, die nichts zu tun hatten. Alle Hoffnung ruhte auf dem Martinsfeuer, das am Sonntag um 17 Uhr entzündet werden sollte.

Edeltraud van Venrooy wollte dazu eine Geschichte vorlesen, bevor gegen 18 Uhr der Martinszug mit rund 300 Kindern eintreffen sollte. Rainer Tresper hatte für alle Kinder Martinstüten gepackt. „Das Geld für die Tüten wurde von Hochdahler Händlern direkt gespendet. Die Werbegemeinschaft Hochdahler Markt selbst tut nix für die Leute“, prangert Tresper an.

Man habe aus dem letzten Jahr gelernt. „Damals hatten wir keinen Strom, kein Wasser und keinen, der die Holzhütten aufgebaut hätte“, erinnert er sich. In diesem Jahr lief es zumindest in dieser Hinsicht rund, die Große Erkrather KG half beim Aufbau. Dort ist auch Monika Preuß Mitglied, die beim Martinsmarkt ihre selbstkreierten Marmeladen verkaufte.

Preuß war trotz der mauen Besucherzahlen zufrieden. „Die Hochdahler lieben meine Marmeladen“, staunt sie ein wenig. Denn nur bei ihr gibt es so ausgefallene Sorten wie Aprikose-Vanille-Zitrone oder Süßkirsche mit Bitterschokoladen-Stückchen.

Martin Nguyen aus Ratingen bringt nichts aus der Ruhe, immerhin betreibt er seinen „Wok on Roll“ bereits in dritter Generation. Seine Großeltern waren einst vor dem Vietnamkrieg geflohen und hatten sich in der Gastronomie selbstständig gemacht. Und mit Nguyens 3 und 6 Jahre alten Söhnen wuselte vielleicht schon die vierte Generation über den Martinsmarkt.