Werbegemeinschaft Erkrath-City löst sich auf

Der Vorsitzende tritt zurück. Weil kein Nachfolger in Sicht ist, soll die Gemeinschaft aufgelöst werden. Was aus Sommerfest und Weihnachtsmarkt wird, ist unklar.

Erkrath. Nach rund drei Jahrzehnten hat die Werbegemeinschaft Erkrath-City ihr Ende eingeläutet. Damit stehen auch das Sommerfest und der Weihnachtsmarkt in Alt-Erkrath auf der Kippe. Der Vorsitzende Peter Müller verteilte am Montag ein Schreiben an die Einzelhändler an der Bahnstraße und Umgebung.

„Eigentlich war ein Stammtisch Anfang September geplant“, schreibt Müller in dem zweiseitigen Brief. Dort sollten die nächsten Aktionen und die Zukunft der Werbegemeinschaft besprochen werden. In der Eröffnungsrede beim diesjährigen Sommerfest hatte Müller angekündigt, dass er seine Aufgaben in der Werbegemeinschaft niederlegen will. Es sei eine sehr interessante, aber auch sehr arbeitsintensive Zeit gewesen, so Müller. „Dennoch hat sie nicht zu dem Ergebnis geführt, welches von uns angedacht war.“

Im September sollte versucht werden, einen neuen Vorstand zu bilden. „Im Vorfeld haben wir Gespräche geführt, um Kandidaten zu finden. Leider ist der Versuch kläglich gescheitert“, so Müller. „Wir hatten gehofft, eine Art Wir-Gefühl zu schaffen und aufzuzeigen, wie wichtig eine Vereinsstruktur bei der Durchführung von Aktionen ist.“ Das sei jedoch nicht gelungen.

Die Werbegemeinschaft, die sich die Förderung des örtlichen Einzelhandels auf die Fahne geschrieben hat, besteht zurzeit aus elf Mitgliedern. „Früher waren es 40“, erinnert sich Margret Botta, die das Geschäft „Strick und Stick“ an der Bahnstraße führt und selbst im Vorstand der Werbegemeinschaft saß. Vor mehr als zehn Jahren hat sie die Gemeinschaft verlassen, „nicht im Frieden“, wie sie sagt. „Damals gab es noch ein Vorstands-Team, die Aufgaben wurden untereinander verteilt. Das war ein anderes Arbeiten.“ Heute beäuge jeder den anderen argwöhnisch und habe Sorge, zu viel zu tun. „Das war keine Gemeinschaft mehr“, bedauert Botta.

Müller will in der Mitgliederversammlung im November vorschlagen, den Verein aufzulösen. „Es ist niemand bereit, das Amt zu übernehmen“, sagt der stellvertretende Vorsitzende Marco Lucyga. „Das ist mit viel Arbeit verbunden.“ Auch er will das Amt nicht — der Zeitaufwand sei für ihn nicht zu stemmen. „Es wäre wichtig, dass der Einzelhandel im Vorstand vertreten ist.“ Denn Müller ist Fernsehtechnikermeister, Lucyga arbeitet bei der Raiffeisenbank. „Der Einzelhandel sollte sich mehr engagieren. Das Problem gibt es seit vielen Jahren.“

Das Sommerfest und den Weihnachtsmarkt wird es künftig nur noch ohne die Werbegemeinschaft geben oder gar nicht mehr. Denn die Organisation müssten für ein Fortbestehen andere übernehmen. Fest steht, dass die Werbegemeinschaft noch die Benefizveranstaltung „Sternenlicht-Revue“ in der Stadthalle und die Sammlung zu St. Martin veranstaltet.

Findet sich bis November kein Nachfolger für Müller, wird der Verein aufgelöst. Gemäß der Satzung wird das vorhandene Vermögen dann den Altenheimen in Alt-Erkrath zugeführt. Dazu gehören unter anderem die Buden für den Weihnachtsmarkt. „Die könnten die Altenheime zum Beispiel an Vereine weitergeben, die den Markt veranstalten wollen“, so Lucyga.

Für die Baumbeleuchtung, die die Werbegemeinschaft zwischen Markthalle und Bavier-Center installiert hat, sucht Müller einen Einzelhändler, der Wartung und Pflege übernimmt. „Sonst wird diese demontiert.“