Erkrath Feuerwehr lockt Ehrenamtler mit einem breiten Angebot

Erkrath. · Ob Führerscheine, Fitnesstraining, Kinogutscheine, oder kostenloses Schwimmbad – die Stadt Erkrath bietet Einiges, um neue Rettungskräfte zu gewinnen.

Beim jährlichen Tag der offenen Tür des Löschzugs Alt-Erkrath erprobt sich der Nachwuchs mit Profis – zum Beispiel im richtigen Einsatz von Feuerlöschern.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Ehrenamtliche der Feuerwehr opfern für Einsätze nicht nur ihre Freizeit, sie riskieren bei Einsätzen auch ihre Gesundheit. Daher gab es auch gar keine Diskussion: Einstimmig hat der Stadtrat jetzt die Einführung eines betrieblichen Gesundheitsschutzes für die ehrenamtlichen Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr in Erkrath beschlossen. Dahinter verbirgt sich eine Zusatzversicherung für Krankenhausaufenthalte und Heilpraktikerbehandlungen. Führungskräfte der ehrenamtlichen Einheiten hatten dies zur Förderung des Ehrenamts angeregt.

Grundsätzlich sind die ehrenamtlichen Kräfte über die Unfallkasse NRW abgesichert. Kommen bei Einsätzen Uhren, Brillen oder private Kleidung zu Schaden, springt in der Regel der Gemeindeversicherungsverband ein.

Eine Umfrage zum aktuellen Versichertenstatus der aktiven ehrenamtlichen Feuerwehrangehörigen in Erkrath hatte ergeben, dass durch den neuen Gesundheitsschutz jährliche Kosten von 28 800 bis 36 000 Euro auf die Stadt zukommen. Die Leistung könnte bereits ab dem Jahr 2020 angeboten werden.

„Über diese Wertschätzung freuen wir uns sehr“, sagt Feuerwehrsprecher Markus Steinacker. Bereits seit vielen Jahren unterstützten lokale Politik und Verwaltung die Freiwillige Feuerwehr mit umfangreichen Maßnahmen zur Ehrenamtsmotivation.

Viele Kommunen hätten mittlerweile Erkrather Ideen zur Motivation ihrer Feuerwehren übernommen. Die betriebliche Krankenzusatzversicherung für alle aktiven ehrenamtlichen Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr haben sich die Erkrather wiederum bei der Stadt Lindlar abgeschaut, die als erste Feuerwehr eine solche Zusatzversicherung eingeführt hat. Darüber hinaus gab es aber schon vorher eine Reihe von Vergünstigungen für Erkrather, die sich dazu entscheiden, die wichtige Arbeit der Freiwilligen Feuerwehr zu unterstützen und dafür Freizeit herzugeben.Beispielsweise eine kostenfreie Pkw-Führerscheinausbildung für Mitglieder ab dem 17. Lebensjahr und im weiteren Verlauf der Zugehörigkeit dann auch noch ein Lkw-Führerschein. Aber es locken nicht nur handfeste und mit größerem finanziellen Aufwand einhergehende Vorteile. Auch eine Ehrenamtskarte der Stadt, übertragbare Dauerkarten für Fußballspiele, Tickets für das städtische Kulturprogramm und Kinogutscheine werden angeboten und gern genommen, berichtet die Feuerwehr.

Die Angehörigen der Freiwilligen Feuerwehr könnten zudem das Angebot eines örtlichen Fitness-Anbieters in Anspruch nehmen und dort zu günstigen Tarifen trainieren. Der Differenzbetrag zwischen dem vergünstigten und dem eigentlichen monatlichen Mitgliedsbeitrag werde ebenfalls von der Stadt übernommen. Noch mehr an ihrer Fitness arbeiten können die Aktiven im Neanderbad. Seit 2010 ziehen sie dort kostenlos ihre Bahnen.

Und das Programm zeigt Wirkung: „Wir haben glücklicherweise eine stetige Steigerung der Mitgliederzahlen zu verzeichnen“, sagt Sprecher Markus Steinacker. Derzeit gebe es 127 Angehörige in der Einsatzabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Erkrath, darunter auch 16 Frauen, was einem Anteil von 12,6 Prozent entspreche. Der Altersdurchschnitt liege bei 38,8 Jahre.