„Wir werben weiterhin für den alten Standort der Feuerwache“
Die Grünen sind nach wie vor für einen Neubau an der Schimmelbuschstraße,sagt der Fraktionsvorsitzende Reinhard Knitsch im Gespräch mit der WZ.
Erkrath. Herr Knitsch, es sind noch acht Monate bis zur Kommunalwahl. Was muss bis dahin aus Ihrer Sicht noch auf den Weg gebracht werden?
Reinhard Knitsch: Für uns liegen die Schwerpunkte auf den Beschlüssen, die während der Haushaltsplanberatungen getroffen wurden. Da ist die Stelle für die Flüchtlingsberatung, die zügig geschaffen werden muss, aber auch der Klimaschutz, das Reduzieren des Flächenverbrauchs — auch im Rahmen des Stadtentwicklungskonzepts —, die neue Feuerwache und die Förderung regenerativer Energien.
Apropos Flächenverbrauch und neue Feuerwache. Einen Neubau auf der Neanderhöhe tragen die Grünen nicht mit, oder?
Knitsch: Ein klares Nein! Momentan gibt es ja auch nur eine Empfehlung des Unterausschusses für die Standorte Neanderhöhe und Cleverfeld, entscheiden muss am Ende der Rat. Andere Fraktionen haben sich ja schon auf einen neuen Standort festgelegt, wir werden weiterhin für den alten Standort an der Schimmelbuschstraße werben.
Warum?
Knitsch: In der Abwägung sprechen aus unserer Sicht die meisten Argumente für diesen Standort. Das in Auftrag gegebene Gutachten kommt zu dem Ergebnis, dass ein Neubau am alten Standort möglich ist. Die Fläche wäre ausreichend, auch aus einsatztaktischer Sicht spricht alles für ihn. Dort besteht Baurecht, und der Planungsaufwand dürfte weitaus geringer sein, als wenn wir auf der grünen Wiese bauen, die aus Naturschutzgründen erhalten werden sollte.
Dann muss aber ein neuer Standort für den Bauhof gefunden werden.
Knitsch: Ja, das stimmt. Aber ich bin mir sicher, dass die Verwaltung alternative Flächen finden wird, wenn sie sich bemüht. Ich denke auch, dass die kalkulierte Bauzeit von vier Jahren für den Bauhof verkürzt werden kann.
Nach der Aufkündigung der zu Beginn der Legislaturperiode geschlossenen Kooperation zwischen BmU, SPD und Grünen scheinen die Grünen jetzt ein wenig ins politische Abseits zu rücken.
Knitsch: In der Diskussion um den Flächenverbrauch ist zu erkennen, dass SPD und BmU einen Kurswechsel vorgenommen haben. Vor der Wahl haben sich SPD und BmU klar gegen die Bebauung der Neanderhöhe ausgesprochen, inzwischen ist das anders. Die BmU hat sich zwar auch gegen die Neanderhöhe als Feuerwehrstandort ausgesprochen, aber sie hat die Fläche zuletzt als möglichen Parkplatz ins Gespräch gebracht. Wir wollen die ökologisch wertvollen Freiflächen erhalten und im Innenbereich modernisieren und entwickeln. Da haben wir in der Tat einen anderen politischen Ansatz. Und das ist ja auch der große Streitpunkt beim Stadtentwicklungskonzept.
Sollte das Konzept nicht endlich auf den Weg gebracht werden?
Knitsch: An uns scheitert eine Verabschiedung des Konzeptes nicht. Bei den 60 Projekten herrscht überwiegend Einigkeit, wir müssen noch sehen, wo wir Prioritäten setzen sollten. Der Hauptknackpunkt bleibt das Flächenkonzept, das haben wir schon kurz nach der Beauftragung deutlich gemacht. Wir haben uns immer dagegen gewehrt, dass mehr als 30 Hektar trotz rückläufiger Einwohnerzahlen zusätzlich versiegelt werden sollen.