Zum Abschied gab’s nur laute Töne

Im August wird das Jugendcafé am Skaterpark abgerissen. Vier Bands sagten jetzt musikalisch Lebewohl.

Foto: Dietrich Janicki

„Farewell“, das bedeutet „Lebewohl“. Ein letztes Lebewohl hat das Jugendcafé am Skaterpark am Freitag erlebt, denn das Gebäude wird im August abgerissen. Der normale Betrieb läuft bis dahin weiter, doch unter den Sonderveranstaltungen war das „Farewell Sounds“-Konzert das Finale. „Lebewohl“ klingt sanft und pathetisch, doch sanft war der Abend ganz und gar nicht — es wurde vielmehr (musikalisch) auf den Putz gehauen.

Schon vor dem Einlass hatten sich die ersten jungen Leute vor dem Jugendcafé versammelt und ließen die Party ganz langsam angehen. Jugendreferent Werner Meier stand am Grill. Nach und nach tröpfelten immer mehr Jugendliche und Junggebliebene herein, plauderten und warteten auf die vier Bands, die in folgender Reigenfolge spielten: „Morrest Gump & Bronko“, „Back to Atlantis“, „Payzin“ und schließlich „anorak.“. Alle vier Gruppen stammen aus der Region und spielen Musik zwischen Rap und Hardcore.

„Bronko“ (24) hat sich erst Anfang des Jahres mit „Morrest Gump“ (26) zusammengetan, um Hip Hop zu machen. Sie rappen ausschließlich eigene Texte, über Themen, die junge Leute beschäftigen, wie sie sagen. „Wir distanzieren uns ausdrücklich von Aggro-Rappern mit gewaltverherrlichenden Texten“, betonte Bronko. Sprach’s, um anschließend auf die Bühne zu gehen und Zeilen wie „Jäger oder Beute, weiße was isch mein, Digger?“ vorzutragen.

Wer mit Rap nicht so viel anfangen kann, freute sich auf den zweiten Act „Back to Atlantis“. Die fünf aufgeweckten jungen Leute um Sänger Justin (17) bezeichnen die Musik als „Melodic Hardcore“. Zur Erklärung für Außenstehende schiebt Justin hinterher: „viel Geschrei“. Eine ehrliche Selbstreflexion, denn es wurde sehr laut. Es war auf jeden Fall eine willkommene Abwechslung zu den vielen Jazz- und Blues-Konzerten in der Region, und eine nette Abschlussparty für das Jugendcafé. Organisiert hatte es das Team der Einrichtung zusammen mit dem Erkrather Jugendrat um Felix Katzenburg.

Bis der Neubau fertig ist, wird man sich Ausweich-Locations suchen müssen. So findet im September ein Festival aus der Reihe „Nachtfrequenz“ im Bürgerhaus statt.

Derweil war die Nacht noch jung. Marc und Giulio, die den Headliner „anorak.“ bildeten, beschreiben ihr Genre „Screamo“ als melodische Musik mit Schreigesang. Sensible Ohren wurden mit Klopapier zugestopft und sehnten sich nach der After-Show-Party.