Zur Miete aufs Pose-Gelände
Der Investor ändert seine Strategie. Viele Wohnungen werden nicht mehr verkauft.
Erkrath. Euphorisch klingt Constanze Paffrath nicht. „Wir sind zufrieden“, sagt die Geschäftsführerin der Neue Mitte GmbH, und fügt hinzu: „Es ist nach wie vor schwer.“ Während die Bauarbeiten auf dem Gelände von Pose-Marré vorangehen, scheint die Vermarktung hinterherzuhinken. „Früher haben sich Menschen innerhalb von drei Monaten für eine Immobilie entschieden“, sagt Constanze Paffrath.
Heute würde das wesentlich länger dauern. Ein Grund für das Unternehmen, seine Strategie zu erweitern, wie es Constanze Paffrath nennt. „Auf vielfachen Wunsch haben wir uns entschieden, unseren zweiten Bauabschnitt zu vermieten“, sagt sie.
Und das ist neu. Denn ursprünglich wollte das Unternehmen seine Immobilien ohne Ausnahme verkaufen. „Wir haben auf zahlreiche Mietanfragen reagiert“, sagt Constanze Paffrath. Viele Arbeitnehmer, die beispielsweise für fünf Jahre von Hamburg nach Düsseldorf kommen, wollen sich nicht an Besitz binden, wollen flexibel bleiben und eben lieber mieten statt kaufen.
Sehr gut kommen laut der Geschäftsführerin die kleinen Wohnungen zwischen 64 und 82 Quadratmeter in den neuen Häusern an der Straße Am Stadtpark 2-4 an. „Die waren von Anfang so geplant“, versichert sie. Anders sei dies bei dem großen Glashaus an der Freiheitstraße, für das schon die Baugrube ausgehoben wurde. „Da hatten wir erst große Wohnungen geplant, das werden wir aber noch einmal überdenken“, kündigt sie an.
Und die Wohnungen im Würfel an der Düssel, die können laut Constanze Paffrath sowohl gekauft als auch gemietet werden. „Kommen Sie in unserer Infobüro und lassen Sie sich beraten und informieren“, fordert sie die Erkrather auf. Denn im Stadtteil kursieren die wildesten Gerüchte über das wohl ambitionierteste und größte aktuelle Bauprojekt in Erkrath.
Auch den Vorwurf, die Wohnungen seien nicht seniorengerecht, will Paffrath nicht stehen lassen. „Zum Beispiel in unserem Würfel sind alle Wohnungen über den Aufzug erreichbar“, sagt sie. Die Wohnungen seien behindertenfreundlich, aber nicht behindertengerecht. „Wir bauen ja nicht nur für ältere Menschen, sondern auch für junge Familien“, sagt sie. Und die seien ja ebenso auf den Aufzug angewiesen — für Einkäufe oder den Kinderwagen.